Gibt es eine spezielle Rezeptur für das bräunliche, zähfließende Speisereste-Gemisch? „Eigentlich nicht“, erklärt Matthias Preußner. Wichtig sei die Fließfähigkeit der Mischung und die kann er vor allem über die überlagerten Lebensmittel beeinflussen. „Wenn die Mischung zu flüssig ist, schütten wir abgelaufenes Mehl dazu“, sagt der Hobbykoch schmunzelnd.
Aus Speiseresten entsteht Biogas für Blockheizkraftwerke
Der Lebensmittelbrei wird nun bei 70 Grad eine Stunde lang hygienisiert, von nicht-organischen Stoffen bereinigt, und dann dem Fermenter zugeführt. Dort setzen Mikroorganismen die enthaltenen Kohlenhydrate, Eiweiße und Fetten in Methan um. Im Fermenter wird der Mischung noch Eisenhydroxid zugeführt, um den Schwefelwasserstoff zu eliminieren.
Jetzt dauert es etwa 100 Tage, in denen aus den Speiseresten im Fermenter Biogas entsteht. Dieses wird über Aktivkohlefilter in eines der beiden mtu-Blockheizkraftwerk geleitet und erzeugt mit jeweils 800 Kilowatt elektrischer Leistung Strom und Wärme – und das mit großer Zuverlässigkeit.
„Innerhalb von sechs Wochen war der Ersatzmotor da“
Denn neben den guten technischen Werten lobt Matthias Preußner vor allem den Rolls-Royce-Service, der ihm schon oft geholfen hat. Besonders präsent ist ihm dabei ein Motorschaden zu Beginn des Jahres 2023: „Da haben wir den Motorraum mit Ad Blue geflutet“, sagt er scherzhaft, wird dann aber schnell wieder ernst und erinnert sich: „Der Ad-Blue-Tank oberhalb des Motors von einem Fremdhersteller war nicht richtig abgesichert. Eines Morgens stand dann das komplette BHKW unter Ad Blue und der Motor war Schrott.“ Zwar konnte er das zweite mtu-BHKW weiter nutzen, doch ein Aggregat reicht ihm nicht, um das komplette Biogas zu verwerten. Doch dank eines Servicevertrags war Energor gut abgesichert und Matthias Preußner ist dem Rolls-Royce-Serviceteam noch heute dankbar: „Innerhalb von sechs Wochen habe ich einen Ersatzmotor bekommen“, berichtet er. Und so konnte die Energieproduktion weitergehen.