„Ein Kollege aus der Nachtschicht hat mir erst kürzlich erzählt, dass die ganze Stadt plötzlich dunkel war, weil der Strom ausgefallen ist. Nur bei Vetter brannten die Lichter noch und wir konnten weiter produzieren.“ Ein Beispiel, das zeigt, wie relevant und wichtig das System ist.
50 Einsätze im Jahr für mtu Kinetic PowerPacks
Etwa 50 Mal im Jahr kommen die mtu-Anlagen an den verschiedenen Vetter-Standorten zum Einsatz. Nicht immer gab es dann einen wirklich großen Stromausfall, bei dem in der ganzen Stadt die Lichter ausgingen. Die mtu Kinetic PowerPacks gleichen auch Schwankungen und Unregelmäßigkeiten im Stromnetz aus. Und zu diesen kommt es immer häufiger – auch, weil vermehrt erneuerbare Energien in Netz eingespeist werden, die die Stromnetze volatiler machen.
Kommt es zu diesen Schwankungen, gibt es eine bestimmte und über Jahrzehnte verfeinerte Auslöselogik, die Christoph Webinger erläutert. Er vertreibt seit 15 Jahren die dynamischen USV-Anlagen, die seit dem Jahr 2020 zu Rolls-Royce gehören und vorher unter den Namen EuroDiesel und Kinolt bekannt waren. Wenn es einen Experten aus dem Bereich gibt, dann ist es er.
„Kommt es nur zu kleineren Schwankungen oder Phasenausfällen im Stromnetz, bleibt die KPP-Anlage mit dem Netz verbunden und kompensiert lediglich die Ausgangsspannung“, so Webinger. Ab einen gewissen Punkt aber müsse der Dieselmotor einspringen und die Last übernehmen, um die Energie zu liefern, die Vetter für seinen wirklich reinen Reinraum benötigt.
Neun mtu Kinetic PowerPacks sind bereits am Standort in Ravensburg im Einsatz, zwei weitere werden bald hinzukommen. Die elf Anlagen haben dann zusammen eine Leistung von 16.000 Kilowatt. Damit sie jederzeit zuverlässig einsatzbereit sind, werden sie regelmäßig gewartet. Alle zwei Monate kommt es zu einer kleinen Inspektion, bei der unter anderem die Lager geschmiert und die Vibrationen überprüft werden. Einmal im Jahr muss dann auch der Dieselmotor gewartet werden. „Verglichen mit anderen unterbrechungsfreien Stromversorgungssystemen ist der Wartungsaufwand bei den Anlagen aber sehr gering“, erläutert Kai Schumacher. Erst nach 20 Jahren brauchen die Anlagen eine komplette Grundüberholung. Dann werden sie komplett zerlegt und wieder aufgearbeitet.
Dann sind sie bereit für die nächsten 20 Jahre, in denen Vetter-Mitarbeiter Medikamente keimfrei abfüllen können.