Anforderungen machen den Unterschied
Motoren, die Schiffe antreiben, brauchen beispielsweise ein ganz anderes Kühlsystem als Motoren, die Muldenkippern ihre Kraft geben. Schiffe haben ein sogenanntes Zweikreiskühlsystem und nutzen das Wasser, in dem die Schiffe fahren, um die Motoren zu kühlen. Motoren für Muldenkipper oder Lokomotiven dagegen führen die Abwärme an die Umgebungsluft ab und benötigen daher entsprechend große Kühlanlagen. Auch die Sicherheitstechnik der Motoren ist eine andere. Die Oberflächentemperatur von Schiffsmotoren darf nicht höher sein als 220 Grad Celsius, das schreiben die Zertifizierungsbehörden vor. Und Schiffe fahren – bis auf einige Ausnahmen – meistens auf Meereshöhe, ganz anders als Muldenkipper. Die Minen, in denen sie ihre Arbeit verrichten, liegen häufig in einigen Tausend Metern Höhe, dort ist der Sauerstoffgehalt in der Luft viel geringer. Außerdem müssen die Motoren viel robuster gegen Umwelteinflüsse sein, denn in den Minen kann es extrem kalt, warm oder staubig sein. Bei einem Motor, der Stromaggregate antreibt, kommt es dagegen vor allem darauf an, schnell auf Touren zu kommen. Notstromaggregate haben nur einige Sekunden Zeit, um ihre volle Leistung zu erreichen. Und noch etwas bestimmt ganz entscheidend die Abstimmung eines Motors: die Zeit, die zwischen zwei Grundüberholungen vergehen darf. Bei einem 4000er Yachtmotor, dem oft allerhöchste Leistung abverlangt wird, liegt diese bei 22.000 Stunden. Ein 4000er für Schlepper mit seinem völlig anderen Einsatzprofil muss dagegen 54.000 Stunden durchhalten, bis er überholt wird.
Weiteres Unterscheidungsmerkmal: Emissionsgrenzwerte
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal der Motoren sind die Emissionsgrenzwerte, die diese erfüllen müssen. Denn die Vorgaben der Zertifizierungsbehörden sind weltweit und je nach Anwendung unterschiedlich. Die Ingenieure von Rolls-Royce Power Systems haben daher einen Technologiebaukasten entwickelt. Dieser besteht aus einem ganzen Bündel von Technologien, mit denen man verhindern kann, dass Schadstoffe entstehen, bzw. in die Atmosphäre gelangen.
Elemente des Technologiebaukastens: