Der Schützenpanzer Puma ist das Prestigeprojekt unter den Panzergefährten der Bundeswehr. Bis 2020 soll er seinen Vorgänger Marder ablösen. Andere Nationen schauen mit Spannung darauf, wie sich der hochmoderne Panzer im Militäralltag schlägt. Die Wehrtechnikfirmen Rheinmetall Landsysteme und Kraus-Maffei Wegmann haben ihn über zehn Jahre geplant, verbessert und weiterentwickelt. Angetrieben wird er von einem ultrakompakten und leistungsstarken mtu-PowerPack. Es ermöglicht dem Panzer seine Einsatzfähigkeit in allen Klimazonen, seine Wendigkeit und Transportfähigkeit. Ein Besuch an einem der Orte, an dem der Puma entsteht.
Irgendwo in Norddeutschland, umgeben von Wald und Natur, wo sich Fuchs und Hase „Gute Nacht“ sagen, werden die Pumas zum Leben erweckt. Der kleine Ort Unterlüß mit gerade mal 3.500 Einwohnern liegt in der Lüneburger Heide. Die nächstgelegenen größeren Städte Hamburg im Norden und Hannover im Süden sind eine Autostunde entfernt. Hier auf einem Territorium, das mit mehr als 50 Quadratkilometern etwa die siebenfache Größe des VW-Werks in Wolfsburg umfasst, beginnt der Lebensweg der Puma-Schützenpanzer. Oder genauer gesagt: Der Lebensweg der Pumas mit den geraden Seriennummern.
mtu liefert Antriebs-PowerPack
Die Wehrtechnikfirmen Rheinmetall und Kraus-Maffei Wegmann (KMW) teilen sich die Produktion der neuen Schützenpanzer. Sie haben dazu eigens das Gemeinschaftsunternehmen PSM (Projekt System & Management GmbH) gegründet. Bis zum Jahr 2020 sollen 350 Pumas an die Bundeswehr ausgeliefert werden. Acht der Panzer sollen als Fahrschulfahrzeuge dienen. Die ungeraden Seriennummern stellt KMW in Werken bei München und Kassel her, die geraden Seriennummern entstehen im Rheinmetall-Werk in Unterlüß. Egal an welchen Ort, mtu liefert das Triebwerk für den Puma. Mit etwa dreieinhalb Tonnen nimmt das mtu-Antriebs-PowerPack etwa ein Zehntel des Gesamtgewichts des bis zu 43 Tonnen schweren Schützenpanzers ein. Es besteht aus dem Zehnzylinder-Motor der mtu-Baureihe 890, einem Sechs-Gang-Getriebe der Firma Renk, einem Jenoptik-Startergenerator und einer Kühl- und Luftfilteranlage. „Es ist so kompakt, wie kein anderer militärischer Antrieb zuvor. Sein Masse-Leistungs-Verhältnis von knapp eineinhalb Kilogramm Motorgewicht pro Kilowatt Leistung ist einzigartig in dieser Anwendung“, sagt Jürgen Schimmels, Director Special Purpose Engines & Propulsion Systems bei MTU Friedrichshafen. Das ist auch so beabsichtigt, denn Kompaktheit ist eine der wesentlichen Eigenschaften des Panzers.