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Wie machen wir... Elektronik?

Veröffentlicht am 14 Juni 2013 von Lucie Maluck, Bilder von Robert Hack

Die Motorsteuerung ist das Gehirn des Motors, das wichtige Systeme wie Einspritzung, Aufladung oder Abgasrückführung steuert.
Friedrichshafen, Germany

Was macht einen guten Motor aus? Ein möglichst hoher Einspritzdruck? Exakt gefertigte und konstruierte Bauteile? Eine rußarme Verbrennung? Alles, aber das eigentlich entscheidende ist das Zusammenspiel all dieser Komponenten. Dieses zu steuern und überwachen ist eine entscheidende Technologie bei Motoren. Die Motorsteuerung ist das Gehirn des Motors, das wichtige Systeme wie Einspritzung, Aufladung oder Abgasrückführung steuert. Damit ist sie so entscheidend, dass mtu sie nicht von Zulieferern kauft, sondern im eigenen Haus entwickelt und fertigt.

Doch ganz fertig ist sie noch nicht: Sie wird noch geröntgt und Mitarbeiter stecken einige größere Bauteile per Hand auf die Platte. Auch die anschließende visuelle Prüfung ist ein fester Bestandteil des Fertigungsprozesses. Jedes der noch nicht einmal stecknadelkopf-großen Bauteile muss fest an der richtigen Stelle sitzen. „Im harten Alltag eines Dieselmotors muss alles automatisch laufen, da müssen wir uns drauf verlassen, dass die Steuerung läuft“, erklärt Heinrich Dageförde, der die Fertigung von mtu-Steuerungen leitet.

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Kleines  Signal, große Wirkung

Ein komplexer Vorgang. Und er zeigt nur einen Bruchteil der Parameter, die der Prozessor regeln muss. Bis zu 60.000 Einstellwerte muss er verarbeiten. Die Software dafür entwickeln mtu- Mitarbeiter. Sie schreiben Regelalgorithmen, die berechnen, wie der Motor auf die Signale der Sensoren reagieren muss. Und damit diese Signale von den einzelnen kleinen Bauteilen richtig aufgenommen und weitergeleitet werden, wird beim Fertigen auf jedes Detail geachtet. Der Bestückungsautomat steht in einem auf 22 Grad Celsius klimatisierten Raum, in dem alle Mitarbeiter weiße Kittel tragen – wie in einer Zahnarztpraxis. Doch in den Kitteln sind spezielle Metallfasern. Denn die kleinen Bauelemente sind elektrostatisch empfindlich. So empfindlich, dass auch der Raum mit einem speziellen Bodenbelag ausgestattet ist, um zu verhindern, dass sich die Bauteile elektrisch aufladen. Ganz schön komplex, so eine Steuerung. Ob der Muldenkipperfahrer wohl daran denkt, wenn er aufs Gas drückt?

Der Inhalt der Beiträge entspricht dem Stand zum jeweiligen Erscheinungsdatum. Sie werden nicht aktualisiert. Weitergehende Entwicklungen sind deshalb nicht berücksichtigt.

Kontakt

Jörg Remele
Tel.:
+49 7541 90 6131
E-mail:

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