Technologiebaukasten für die Baureihe 4000
mtu-Ingenieure haben einen Technologiebaukasten entwickelt. Dieser besteht aus einem ganzen Bündel von Technologien, mit denen man schon verhindern kann, dass Schadstoffemissionen entstehen, bzw. in die Atmosphäre gelangen. Dieser Baukasten besteht aus folgenden Elementen:
> Erhöhter Einspritzdruck von bis zu 2.500 Bar: Je höher der Druck ist, mit dem der Kraftstoff in den Brennraum schießt, desto feiner wird er zerstäubt. Da feiner zerstäubter Kraftstoff besser verbrennt, entstehen so weniger Rußpartikel. Ein wichtiger Baustein ist auch die Mehrfacheinspritzung: Der Kraftstoff wird jetzt nicht mehr nur beim Zündvorgang, sondern auch kurz davor und kurz danach in den Brennraum eingespritzt. Dadurch entstehen bei der Verbrennung weniger Rußpartikel.
> Miller-Verfahren: Um die Stickoxidemissionen zu reduzieren, werden die Einlassventile eines jeden Zylinders schon vor dem unteren Totpunkt des Kolbens geschlossen, sodass die Luft im Zylinder expandiert und abkühlt. Mit diesem Verfahren können die Stickoxidemissionen um bis zu 30 Prozent verringert werden.
> Abgasrückführung: Je nach Anwendung werden bis zur Hälfte der Abgase zunächst gekühlt und dann noch einmal dem Motor zugeführt. Dadurch ist die Verbrennungstemperatur niedriger und es entstehen weniger Stickoxide.
> Abgasnachbehandlung mit einer SCR-Anlage: Um den Ausstoß von Stickoxiden weiter zu reduzieren, setzt mtu bei einigen Motoren auf den Einsatz einer SCR-Anlage. Bei dieser wird eine wässrige Harnstofflösung dem Abgasstrom beigefügt. Der Harnstoff wird zu Ammoniak umgewandelt, das dann im Katalysator Stickoxide zu den nicht schädlichen Stoffen Wasser und Stickstoff umwandelt. Diese chemische Reaktion ist selektiv, das heißt, es werden nur die Stickoxide reduziert, unerwünschte Nebenreaktionen werden weitgehend unterdrückt.