Die Internationale Energieagentur (IEA) prognostiziert für das Jahr 2020, dass die globalen CO 2-Emissionen voraussichtlich um 8 Prozent, das entspricht fast 2,6 Gigatonnen, auf das Niveau von vor zehn Jahren zurückgehen werden. Die Corona-Krise hat unmittelbare Auswirkungen auf den Energieverbrauch und damit auch auf den verringerten Emissionsausstoß. Wie nach früheren Krisen könnte der Wiederanstieg der Emissionen jedoch größer sein als der Rückgang, es sei denn, die Investitionen, die die Wirtschaft wieder in Schwung bringen sollen, werden darauf ausgerichtet, die Energieinfrastruktur klimafreundlicher zu gestalten. Wie also erzeugen wir in Zukunft umweltfreundlich und zuverlässig Strom? Womit werden unsere Antriebe und Systeme klimaneutral Leistung erzeugen? Und wie schaffen wir das möglichst wirtschaftlich? Die eine richtige Antwort auf diese Fragen gibt es nicht. Sicher scheint, dass es verschiedener Lösungsansätze bedürfen wird, die gemeinsam ihren Beitrag leisten werden. Zu den vielversprechendsten gehören leistungsstarke Batterien, synthetische Kraftstoffe und die Brennstoffzelle.
Eine Chance für Batterie, Brennstoffzelle und Power-to-X
In Deutschland stammte zwischen Januar und März 2020 erstmals mehr als die Hälfte des erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien. Strom aus Sonne und Wind ist jedoch wetterabhängig. Eine konstante und sichere Stromversorgung aus diesen erneuerbaren Quellen ist nur dann gewährleistet, wenn sie mit zuverlässigen Bausteinen kombiniert werden, die jederzeit einspringen können, wenn etwa Flaute herrscht und es regnet, oder erneuerbare Energien aus anderen Gründen ausfallen. Gerade jetzt könnte deshalb die Stunde für den großflächigen Einsatz von Batterien und Brennstoffzellen kommen – als Schlüssel für eine zuverlässige, saubere Energiezukunft. „Diese Technologien sind schon seit einiger Zeit Teil unserer Entwicklungs-Roadmap“, erklärt Peter Riegger, Bereichsleiter des Rolls-Royce Power Labs, in dem der Geschäftsbereich Power Systems von Rolls-Royce alle Themen rund um die Technologieentwicklung bündelt: „Wir prüfen verschiedenste Szenarien und Anwendungsfelder.“ Das Besondere an Batterien und Brennstoffzelle: Mit ihnen kann man die Bereiche Strom, Wärme und Mobilität, die zusammen für fast die Hälfte der klimaschädlichen Emissionen verantwortlich sind, stärker vernetzen. Diese sogenannte Sektorkopplung ist ein wichtiger Bestandteil der Dekarbonisierung.