TBO = Time Between Overhaul – das ist ein Begriff, den es bald nur noch in alten technischen Handbüchern oder in den Archiven der Technikwelt geben könnte. Er sagt voraus, wie lange ein Motor benutzt werden darf, bis er überholt werden, also Teile ausgetauscht werden müssen. Digitale Tools und neue Analysemethoden sorgen zunehmend dafür, dass Teile nicht mehr nach strengen Plänen ausgetauscht oder gewartet werden, sondern erst dann, wenn es tatsächlich notwendig ist.
„Starre Wartungspläne werden bald der Vergangenheit angehören“, stellt Christian Frey, Projektmanager im Team Digital Analytics, in Aussicht. Denn sie sind nur Durchschnittswerte, die für alle Nutzer gelten – egal, ob beispielsweise ein Muldenkipper durchgehend in der Ebene fährt oder viele Steigungen zu bewältigen hat. Künftig werden Sensoren den Zustand einzelner Komponenten überwachen. Über die Motorsteuerung und das mtu-Konnektivitätstool „Go Connect“ werden die Sensordaten übertragen – entweder an mtu oder auch an den Kunden selbst. „Experten in unseren Customer-Care-Centern können diese Daten überwachen, analysieren und unseren Kunden empfehlen, wann sie welche Wartungsarbeiten erledigen oder Teile tauschen müssen. “, so Christian Frey. Zugleich können mtu-Experten Modelle entwickeln, die vorhersagen, unter welchen Einsatz- und Umgebungsbedingungen ein Motorteil wie lange hält.