Wer einmal im Hochgebirge unterwegs war kennt das Gefühl: Die Luft wird dünn, das Atmen fallt schwer. Der Anteil des Sauerstoffs in der Luft wird mit jedem Meter geringer. Ein geübter Bergwanderer merkt davon auch in 3.000 Metern Hohe nicht viel. Wer allerdings vorwiegend im Flachland unterwegs ist, dem fallt schon auf 1.500 Metern Hohe das Atmen schwer. So ähnlich geht es auch den Leopard-2-Panzern, die seit drei Jahren das Rückgrat der chilenischen Armee sind. In bis zu 4.300 Meter Höhe müssen sie trotzdem ihre Fahrleistungen bringen. Besonders für die Turbolader ist dies eine Herausforderung. Deren Drehzahl erhöht sich, aber sie fordern weniger Brennluft in den Motor. Die Folge: Die Abgastemperatur steigt und die Lebensdauer vieler Bauteile sinkt. Damit dies nicht passiert, sorgt ein neues Verdichterrad im Turbolader zusammen mit einer Temperaturüberwachung des Abgases mittels Sensoren dafür, dass der Motor nicht zu heiß wird. Die Motorleistung wird dabei kaum spürbar zurückgenommen. So kann das Triebwerk auch im Hochgebirge Höchstleistungen bringen.
Extreme Schräglagen von Motoren
Peitschende Welle, Gischt und eisige Temperaturen. Rettungsschiffe müssen meistens dann ausrücken, wenn die Wellen am höchsten sind und andere Schiffe mit den Bedingungen nicht mehr klarkommen. Damit die Schiffe nicht selbst zum Rettungsfall werden, können sie sich automatisch wieder aufrichten, sollten sie kentern. „Wir legen unsere Motoren speziell auf solch schwierige Einsatzbedingungen aus. Um sicher zu gehen, dass immer genug Öl zur Verfügung steht, um die beweglichen Motorteile mit einem Schmierfilm zu überziehen, testen wir sie außerdem auf einem speziellen Schwenkprüfstand“, erklärt Dr. Carsten Baumgarten, Teamleiter Motorenversuch für die Baureihe 2000. Auf diesem Prüfstand werden Motoren in Schräglagen bis zu 45 Grad gebracht und in allen möglichen Last- und Drehzahlkombinationen getestet. Die Entwickler beantworten mit diesen Test-Fragen wie nach der Höhe des Öldrucks, dem Luftgehalt im Öl oder der Menge des Öls in den Blowby-Gasen des Motors, die über die Kurbelgehäuseentlüftung der Verbrennungsluft zugeführt werden. Motoren, die in Muldenkippern oder Baggern eingesetzt werden, müssen bis zu 15 Grad Schräglage in jede Richtung überstehen. Bei Motoren für Schiffe liegt dieser Wert zum Teil noch deutlich höher. In gepanzerten Fahrzeugen müssen mtu-Motoren teilweise bis zu 45 Grad Schräglage aushalten. Hierfür sind sie mit einer speziellen Trockensumpfschmierung ausgestattet. Das Öl wird ständig aus der Ölwanne in einen kleineren Behälter gepumpt, aus dem es in den Motor gelangt. So wird sichergestellt, dass immer genug Öl in den Motor gelangt.