Rohlinge kommen „zahnlos“ an
Zahnräder mit geringen Stückzahlen werden auf Einzelmaschinen, Zahnräder mit großen Stückzahlen wie für Motoren der Baureihen 2000 und 4000, werden in Serie gefertigt. Die Rohlinge werden vorab auf einer Drehmaschine grob bearbeitet, dann beginnt entlang einem zwölf Meter langem Förderband die Weichbearbeitung. Ab diesem Zeitpunkt funktioniert alles wie von selbst: Die Zahnräder laufen nur wenige Sekunden auf dem Band, bis sich die Verzahnungsfräsmaschine eins nach dem anderen mit einem Ringlader automatisch greift und in den noch weichen Stahl die Verzahnung fräst. Dabei dreht sich das Rad in der Walzfräsmaschine so schnell, dass das menschliche Auge nicht mehr hinterher kommt. Beim Fräsen spritzt das Öl in der Maschine und das Material wird aus dem Rohling entfernt. Der Walzfräser sieht aus wie eine Schnecke: Mit ihm lassen sich Zähnezahlen, Profilverschiebungen und beliebige Schrägungswinkel durch Variieren der Maschinenstellungen erzeugen. Die Anzahl und die Maße der gefrästen Lücken hängen von der Baureihe ab. Ein mittelgroßes Zahnrad hat 89 Zähne, die eine Tiefe von einem Zentimeter haben. „Das sind dann eher Lücken, als Zähne“, so Bucher. Innerhalb von drei Minuten entsteht aus dem Rohling ein Rad mit Lücken. „Ein rotierender Frässtift entfernt dann die nach dem Verzahnen scharfkantigen Grate“, so Bucher. Die Weichbearbeitung der Zahnräder wird in einer Durchlaufwaschmaschine abgeschlossen: Hier verschwinden die Zahnräder unter einer Haube und das kühlende und schmierende Öl wird entfernt. Anschließend werden die Zahnräder von einer Roboterhand aufgenommen, nach Gewicht und Größe zugeordnet, in einen Behälter gestapelt und in die Wärmebehandlung übergeben.