Eine Transportkiste besteht aus einem Kistenunterteil, auf dem der Motor befestigt wird, den Seitenwänden und dem Deckel. Alle Teile der Kiste fertigen die Mitarbeiter aus Fichten- und Sperrholz. Denn Holz reagiert beim Anheben der schweren Transportkisten elastisch. Damit aber Stahlseile beim Anheben der Kiste die Kanthölzer vom Kistenunterteil nicht durchschneiden, verstärken sie die Mitarbeiter mit den Metall-Eckstücken.
Der Bau einer Transportkiste beginnt mit der Aufnahme der Außenabmessung am Motor. Jeden Tag macht Siegfried Keller einen Abstecher in die Lackiererei nebenan. Vor den Kabinen stehen Motoren, die Mitarbeiter zum Lackieren vorbereiten. Mittendrin steht ein Schiffsmotor der Baureihe 4000. An ihm nimmt Siegfried Keller die Außenmaße ab und zeichnet sie auf einer Holzlatte auf. Neben Länge, Höhe und Breite des Motors kennzeichnet er auch die Bohrlöcher für die Motorlagerung. Mithilfe der Maße auf der Holzlatte fertigen seine Mitarbeiter die komplette Kiste für den Schiffsmotor an. Die Basis sind zwei massive Holzbalken, auf deren Unterseite Dielen angebracht werden. Das ist der Boden der Holzkiste. Darauf nageln die Mitarbieter Kanthölzer, die sogenannten Querkufen, an denen sie die Metall-Eckstücke befestigen. Auf die Querkufen kommen drei weitere Kanthölzer – die Längskufen, auf denen später die Kiste steht. Mit einem Kran wenden die Mitarbeiter den Kistenboden und befestigen weitere Aufbauten für die Motorlagerung. Anschließend drehen sie Gewindestangen in die Aufbauten ein, damit der Motor auf dem Kistenunterteil festgeschraubt werden kann. „Wir verbrauchen etwa eineinhalb Millionen Nägel im Jahr“, sagt Siegfried Keller. Beim Massivholz verbauen sie sogar zwei bis drei Sattelzüge und einen Sattelzug Sperrholz im Monat. Aber das Holz muss ein wichtiges Kriterium erfüllen, damit es bei mtu verbaut werden darf. Es muss wärmebehandelt sein. Das schreibt das Internationale Pflanzenschutzübereinkommen (IPPC) vor und von den meisten Ländern außerhalb Europas wird das auch gefordert. Denn sonst könnten im Holz der Transportkisten unerwünschte Insekten in andere Länder und Kontinente eingeschleppt werden. Siegfried Keller deutet mit dem Finger auf den schwarzen Zertifikatsstempel auf dem Holz. „Der muss auf jedem verbauten Holzstück sichtbar sein, sonst bekommen wir Ärger mit dem Zoll“, sagt er.