Vom Rohling zum mtu-Qualitätspleuel
Die Rohteile werden in einer Schmiede nach Anweisung von Rolls-Royce gefertigt und im Werk von Maschinen in die gewünschte Form gebracht. Wobei gehörig Späne fallen: Bei der 4000er-Baureihe wiegt das Rohteil fast 15 Kilogramm und nach der Vorbearbeitung nur noch 9,75 Kilogramm. Wie mygenau der Schliff ist, wird an der zweiten Station überprüft. Hier kommen die Pleuel auf eine ungewöhnliche Waage: Sie wiegt die Masse in Bewegung. Da das Pleuel auf der einen Seite rotiert und auf der anderen Seite oszilliert, kommt es auf die exakte Balance in der Bewegung an. Gleichzeitig hat die Pleuelstange hier schon einen Härte- und Verzugstest zu bestehen. Und dann gerät das Bauteil unter Beschuss. In der sogenannten „Verfestigungs-Strahlanlage“ wird es mit vielen Kugeln, die einen Durchmesser von einem Millimeter haben, beschossen. Dadurch verdichtet sich die Oberfläche und sie erhält eine bessere Druckeigenspannung.
Produkte mit Gedächtnis und Identität
Jedes Pleuel bekommt seine ganz eigene Identität. Diese wird in Form einer Serialnummer und eines Codes eingraviert, pro Pleuel zwei Mal. Denn im nächsten Schritt wird es in zwei Teile zersägt – das ist notwendig, damit es an der Kurbelwelle befestigt werden kann – und damit die zwei Teile nicht aus Versehen getrennt werden, bekommen beide die identische Gravur. Der Code enthält Informationen zur Gießerei, der Charge, dem Tag und der Uhrzeit – kurz: das Produktgedächtnis. Nachdem ein Mitarbeiter das Pleuel zersägt und die messerscharfe verzahnte Schnittstelle geschliffen hat, montiert er die beiden Teile nach streng vorgegebenen standardisierten Arbeitsschritten wieder zusammen. Dabei prüfen zwei Scanner blitzschnell die Codes und damit, ob die Teile zusammenpassen. Tun sie das nicht, schaltet das Schraubwerkzeug automatisch ab.