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Künstliche Intelligenz: mtu-Produkte werden schlau

Veröffentlicht am 08 Mai 2023 von Lucie Maluck

Ein paar Freaks von der US-Westküste haben es schon lange prophezeit, doch spätestens die Diskussion um ChatGPT zeigt: Künstliche Intelligenz ist in unserem Alltag angekommen und wird nicht mehr weichen. Sie wird die Welt verändern. Sie wird mtu-Produkte verändern – mit großen Vorteilen für die Kunden.
Jetzt stellen Sie sich einmal vor, Sie steuern ein Microgrid mit einer Solaranlage, fünf Batteriecontainern, einem Elektrolyseur, einer Brennstoffzelle und drei Blockheizkraftwerken. Ihre Aufgabe ist es, möglichst nachhaltig, aber trotzdem natürlich zuverlässig und möglichst wirtschaftlich Energie zur Verfügung zu stellen. Dazu benötigen Sie die aktuellen und zukünftigen Wetterdaten, denn Sie müssen ja wissen, wann Sie mit Strom aus der PV-Anlage rechnen können. Sie müssen aber auch die Preise an der Strombörse mit einbeziehen – und natürlich ihren eigenen schwankenden Energiebedarf. Und all das benötigen Sie natürlich vorausschauend. Schwierig? Ja. Machbar? Ja, mit künstlicher Intelligenz.  


mtu EnergetIQ, das Energy Management System (EMS) von Rolls-Royce Power Systems, nutzt künstliche Intelligenz, um ein so beschriebenes Micorgrid zu regeln. Diese sagt das Lastprofil des Nutzers vorher. Basierend aus den Daten der Vergangenheit kann sie genau vorhersagen, wann wieviel Strom benötigt wird. Und daraus errechnet das System dann genau, welche Energiequelle zu welchem Zeitpunkt genutzt werden muss, um den Energiebedarf optimal zu decken. „Basierend auf neuronalen Netzwerken ist unser System selbstlernend. Es lernt den Energieverbrauch unserer Kunden kennen und leitet daraus den Bedarf in der Zukunft ab“, erläutert Jan Henker, Senior Expert Automation and Controls von Rolls-Royce und für EnergetIQ verantwortlich.    

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Künstliche Intelligenz unterstützt Wartung

mtu EnergetIQ ist ein prädestiniertes Einsatzfeld von künstlicher Intelligenz, doch es ist nicht das einzige. Ein weiteres Beispiel ist die Wartung von Motoren. Noch heute gibt es oft starre Wartungspläne: Nach einer bestimmten Anzahl von Betriebsstunden muss ein Motorteil ausgetauscht oder gewartet werden– ganz egal, wie sein Zustand ist. Das ist einfach, aber nicht nachhaltig. Ziel ist, dass Sensoren den Zustand einzelner Teile am Motor erkennen und Hinweise darauf geben, wann diese ausgetauscht werden müssen. Doch künstliche Intelligenz eröffnet noch ganz neue Möglichkeiten: Sie kann Anomalien in den Betriebsdaten eines Motors schon erkennen, bevor es zu einer Fehlermeldung oder gar zu einem Schaden kommt. Die Voraussetzung dafür sind Datenlogger, die die Sensordaten bündeln und an Rolls-Royce Power Systems schicken.    

„Künstliche Intelligenz ist bei uns kein Zukunftsthema mehr, sondern in vielen unserer Produkte längst angekommen.“

Tobias Weiß, Leiter des KI-Teams im Geschäftsbereich Power Systems von Rolls-Royce

Künstliche Intelligenz erkennt Anomalien, bevor es zum Schaden kommt

Ein großes Ziel des Rolls-Royce-KI-Teams: Jedes mtu-Produkt, aber auch jede Maschine, die für die Fertigung von mtu-Produkten eingesetzt wird, erzeugt ein Modell von sich selbst. Dieses lernt mit seinem eigenen Betrieb immer weiter dazu, wie es eigentlich laufen müsste. Läuft es dann mal anders, meldet es diese Anomalie sofort, so dass reagiert werden kann. Dass dies funktioniert, hat sein Team schon erfolgreich nachgewiesen. „Idealerweise liefert die KI die Diagnose und auch vorgeschlagene Abhilfemaßnahmen gleich mit, so dass die Reparatur zielführend durchgeführt werden kann, bevor es zu einem Ausfall kommt“, schaut Tobias Weiß in die Zukunft.  

„AI Companion“ dank künstlicher Intelligenz

Eine Zukunft, die für ihn nicht mehr fern ist. „Das Programm ChatGPT zeigt uns ganz deutlich, wie rasend schnell sich Künstliche Intelligenz entwickelt und in unseren Alltag Einzug hält. Wir verfolgen die neuesten Entwicklungen sehr genau mit dem Ziel, diese in konkreten Lösungen für unsere Kollegen und Kunden anzuwenden“, so Weiß. Eine Initiative, die er gerade vorantreibt, ist der „AI Companion“ – eine Art digitaler Begleiter im Unternehmen, den jeder Mitarbeiter bekommen soll. Genau wie das Modell des Motors oder der Maschine ist dieser intelligent und lernt mit jedem Arbeitstag dazu, ganz so, wie es der Mitarbeiter möchte. Diese können ihrem Companion Fragen stellen und so eine Unterstützung bei der Arbeit bekommen. Klingt, als spräche ein KI-Freak aus dem Silicon Valley? „Das ist bereits in Arbeit“, berichtet Tobias Weiß. „Das wird nicht erst in einigen Jahren kommen“, ist er überzeugt. Die Freaks aus dem Silicon Valley werden ihm da sicher recht geben.  

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