STORY

Leitprojekt MethQuest

Veröffentlicht am 15 Mai 2019 von Silke Rockenstein, Bilder von mtu

Bund fördert Industrie und Wissenschaft bei Einsatz von Gas aus erneuerbaren Energien für Verkehr und Energieversorgung
Friedrichshafen, Germany

Im Leitprojekt MethQuest, das durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert wird, werden Technologien entwickelt, die die Energiewende durch die Erzeugung und den Einsatz methanbasierter Kraftstoffe aus erneuerbaren Quellen unterstützen. Ebenso steht die Sektorenkopplung von Verkehr, Strom- und Gasversorgung im Fokus. Insgesamt 27 Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft leisten dazu in drei Jahren (2018 - 2021) gemeinsam in sechs Verbundvorhaben technische Forschungs- und Entwicklungsarbeiten. Rolls-Royce Power Systems und die DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) koordinieren das Leitprojekt. Das Vorhaben hat ein Gesamtvolumen von 32 Mio. Euro und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit insgesamt 19 Mio. Euro gefördert.

Im Leitprojekt MethQuest werden Technologien entwickelt und untersucht, durch die methanbasierte Kraftstoffe aus erneuerbaren Quellen gewonnen, in mobilen und stationären Anwendungen genutzt und schnell in den Markt eingeführt werden können. Während Gas insbeson-dere in der Wärmeversorgung weit verbreitet ist, ist dessen Potenzial im Personen-, Güter- und Schiffsverkehr bisher kaum erschlossen. Auch die Nutzung zur flexiblen Strom- und Wärmegewinnung in Blockheizkraftwerken stagniert seit mehreren Jahren, obwohl stromge-führte Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen als wichtiger Baustein der Energiewende gelten. 

Am Beispiel des Hafens Karlsruhe werden Schnittstellen und Synergien der Sektorenkopplung untersucht und simuliert. Ganz konkret geht es dabei um die Frage, wie Strom, Gas und Wärme örtlich bedarfsgerecht gewonnen und den Verbrauchern bereitgestellt werden können. Zu den Verbrauchern zählt die lokale Hafeninfrastruktur genauso wie die städtische Busflotte und Schiffe. Auch Speichermöglichkeiten werden mitbetrachtet, um das lokale Netz möglichst eigenständig betreiben zu können. 


Norbert Brackmann, Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft, sagt: „Für eine erfolgreiche Energiewende ist es unabdingbar, dass die Sektoren Energie und Verkehr gekoppelt und gesamtheitlich betrachtet werden. Dabei spielen methanbasierte Kraftstoffe, die anhand von Strom aus erneuerbaren Energiequellen („Power to Gas“) gewonnen werden, eine wichtige Rolle. Mit ihnen lassen sich Treibhausgasemissionen signifikant senken, was uns dabei unterstützt, die Klimaschutzziele zu erreichen. Die Weiterentwicklung der Technologien, durch die diese Kraftstoffe energieeffizient eingesetzt werden können, ist ein wesentlicher Bestandteil des Leitprojekts MethQuest.“

Dr. Frank Graf, Bereichsleiter Gastechnologie der DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), sieht den sektorenübergreifenden Untersuchungsansatz als bedeutend an: „Durch die sechs Verbundprojekte erreichen wir einen Innovationsschub in zahlreichen Bereichen, angefangen bei der Entwicklung neuartiger Lösungen, um Gas aus erneuerbaren Energien zu gewinnen, über neuartige Motorenkonzepte für Pkw, stationäre Anwendungen und Schiffsantriebe bis hin zur Gestaltung von Microgrids für Binnen- und Seehäfen.“ 

Andreas Schell, Vorstandsvorsitzender von Rolls-Royce Power Systems, begrüßt das Enga-gement aller Projektteilnehmer als einen wichtigen Beitrag für die Energiewende: „Als Lösungsanbieter treiben wir mit unserer Green- und Hightech-Initiative seit längerem den Einsatz alternativer Kraftstoffe, die Entwicklung neuer mtu-Gasmotoren und die weitere Elektrifizierung von Antrieben und Energiesystemen voran. Dies gelingt uns nur in enger Zusam-menarbeit mit starken Partnern, wie in diesem Projekt.“

Weitere Informationen zum Leitprojekt MethQuest

Kontakt

Dr Manuel Boog
Tel.:
+49 7541 90 7546
E-mail: