Zwei Lösungen für Yachten
Während der Platz auf Fähren und Schleppern noch vergleichsweise geräumig ist, geht es in Motoryachten sehr viel enger zu. Dennoch müssen auch hier die Richtlinien eingehalten werden. Rolls-Royce hat deshalb verschiedene Lösungen entwickelt, wie mtu-Motor und SCR-Anlage kombiniert werden können. So gibt es die SCR-Anlage in zwei verschiedenen Variationen: würfelförmig oder als flache Box, die meistens für den Yachtbau attraktiver ist. Beide Variationen stellt Rolls-Royce im mtu-Werk in Ruhstorf her. Die SCR-Anlagen sind speziell auf die mtu-Motoren abgestimmt, so dass der Kunde eine zuverlässige Gesamtlösung bekommt.
Bei der türkischen Werft Bilgin entstehen derzeit drei 80-Meter Yachten, die die IMO-III-Richtlinien erfüllen werden. Angetrieben werden sie von der bisherigen Generation der mtu-Baureihe 4000 M03 mit eigens darauf abgestimmter SCR-Anlage. Dafür wurden die 16V-Motoren leicht angepasst und beispielsweise mit modifizierten Turboladern und einer neuen Generation Motorreglern mit optimierter Abstimmung versehen. Das mtu-SCR-System ist komplett geregelt mit Echtzeit-Stick-oxid-Messung vor und nach der SCR-Box. Damit ist eine präzise Dosierung des Reduktionsmittels sichergestellt.
„Gerade im Yachtbereich steigen die Anforderungen an das Antriebssystem. Die Kunden wünschen zum einen leistungsfähige Motoren, zum anderen sollen diese so sauber wie möglich sein, um auch in geschützte Gegenden einfahren zu können. Das grüne Image ist auch hier enorm wichtig“, so Denise Kurtulus, Vertriebsleiterin für Yacht und kommerzielle Anwendungen bei Rolls-Royce. Deshalb lassen viele Yachtkunden zusätzlich einen Dieselpartikelfilter installieren, der bisher nicht vorgeschrieben ist.