STORY Kommerzielle Schifffahrt

Premiere in China: Windpark-Serviceschiffe mit mtu-Motoren

Veröffentlicht am 18 Mai 2021 von Julia Rieß, Bilder von Aurora (Dalian) Yachts Co.

Klein und leicht, aber oho: Mit seinen mtu-Motoren des Typs 8V2000M72 Motoren hat Rolls-Royce den Sprung in den chinesischen Offshore-Energiemarkt geschafft – mit guten Zukunftsaussichten.

China ist im Bereich der neuen Energien inklusive Offshore-Windparks auf dem Vormarsch. Der erste Offshore-Windpark in China wurde 2009 gebaut, und seitdem heißt es dort „nicht kleckern, sondern klotzen“, wenn es um den Ausbau der Windenergie im Land geht. Mit fünf Gigawatt Leistung war China im Jahr 2019 bereits das drittwichtigste Land in der Offshore-Windenergiebranche. Schon Ende 2020 erhöhte sich laut GWEC diese Zahl auf 6,8 Gigawatt.

Ein riesiger Zukunftsmarkt also, in dem nun auch Rolls-Royce Fuß fassen konnte. Denn mit dem Ausbau der Windparks erhöht sich auch die Nachfrage nach Windpark-Serviceschiffen, ohne die der Betrieb und die Wartung der riesigen Turbinentürme auf hoher See nicht möglich wäre. Und die benötigen höchst leistungsstarke und zuverlässige Antriebssysteme.

Neue Offshore-Windparks werden in immer größerer Entfernung von der Küste gebaut, die Schiffe müssen entsprechend leistungsfähiger sein. Ein Offshore-Windpark steht rund 20 bis 25 Jahre lang auf See. Betrieb und Wartung der Windparks müssen während der gesamten Zeit regelmäßig erfolgen. Die Wartungstechniker werden dafür auf sogenannten Windpark-Serviceschiffen zu den Windparks gebracht. Der Aufstieg zur Turbine erfolgt über eine Leiter. Damit die Techniker sicher vom Boot aus auf die Leiter steigen können, brauchen die Boote eine so hohe Antriebskraft, dass das Boot einen konstanten Kontakt zur Windradbasis halten kann, egal wie stark die Wasserbewegungen sind. Der Transport von Personal, Ersatzteilen, Verbrauchsmaterialien und anderem Zubehör zu den Windparks erfordert Schiffe, die absolut zuverlässig sind  - auch wenn die Gewässer und das Wetter extrem rau sind.  

Die Schiffe wurden von der Werft Aurora (Dalian) Yachts Co. gebaut. Die 20 Meter langen Schiffe können jeweils bis zu 12 Ingenieure auf einmal transportieren.

Rolls-Royce hat sich auf entsprechende Antriebssysteme spezialisiert und produziert kompakte und leistungsstarke, robuste und zuverlässige mtu-Motoren für Windpark-Serviceschiffe. Sie kombinieren hohe Verbrauchseinsparungen mit reduzierten Emissionen und sind damit nicht nur sparsam, sondern auch noch umweltfreundlich. Auf diese Kompetenz griff nun die chinesische Werft Aurora zurück, die zwei neue Serviceschiffe mit jeweils zwei 8V 2000 M72 mtu-Motoren ausstattete. Sie sind im Einsatz zur Wartung eines Windparks der State Power Investment Corp (SPIC), einem großen staatseigenen Unternehmen und Hauptakteur im Markt der Windenergie im Seegebiet der Provinz Jiangsu.

Die Schiffe selbst, Yifeng 021 und Dian Tou 02, wurden von der Werft Aurora (Dalian) Yachts Co. gebaut. Die niederländische  Werft  Damen Shipyards Group hat dafür ihren Schiffstyp FCS 2008 Twin Axe Fast Crew Supplier an die chinesische Werft lizensiert. Die 20 Meter langen Schiffe können jeweils bis zu 12 Ingenieure auf einmal transportieren. Die Boote verfügen über jeweils zwei kleine Motorenräume, in die jeweils ein Motor und anderes Zubehör passen. Die Motoren müssen darum bei hoher Leistung klein und leicht sein. Die mtu-Motoren der Baureihe 2000 erfüllen diese Voraussetzungen am besten auf dem Markt. Die Motorleistung liegt bei je 720 Kilowatt, zusammen rund 1932 PS, und damit erreichen die Schiffe Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 25 Knoten, (46 km/h). Richard Wang, Marinevertriebs Direktor bei mtu China, erklärt: „Im Vergleich mit den Wettbewerbern schneiden wir auch hinsichtlich dynamischer Leistung, hohem Beschleunigungsvermögen, niedrigem Spritverbrauch und anderen Kriterien besser ab.“
Rolls-Royce sei für die kommenden Herausforderungen im chinesischen Energiemarkt also bestens aufgestellt.

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