Leiser und vibrationsärmer als ein Dieselmotor
Dort, unter Deck, ist es zwar nicht dunkel, aber eng. Überall an der Wand hängt silberglänzende Isolierung. Es ist warm. Trotzdem fühlt man sich wohl, denn Timo Bakaric und Dieter Ehinger verbreiten eine ansteckende Fröhlichkeit. Beide lieben den Sound der Motoren – der des Gasmotors sei bedeutend leiser als der eines vergleichbaren Dieselmotors. mtu-Dieselmotoren kennen sie, werden doch alle fünf Fähren der Stadtwerke Konstanz, die rund um die Uhr zwischen Meersburg und Konstanz pendeln, von diesen angetrieben.
Die Gasaufbereitung, die Heiz- und Kühlsysteme, die Wärmerückgewinnung, die Stickstoffaufbereitung, die Alarmsysteme – all das mussten die beiden verstehen. Natürlich gab es Einweisungen der jeweiligen Lieferanten, „doch die sind irgendwann wieder weg, und die Fragen kommen ja immer erst danach“, so Dieter Ehinger.
Das mtu-Antriebssystem von Rolls-Royce haben sie schnell verstanden, auch dank der guten Unterstützung der Rolls-Royce-Ansprechpartner. „Wir kennen uns ja schon von vorherigen Projekten, das hat auch dieses Mal wieder gut geklappt“, so Ehinger. Auch in den Niederlanden waren sie zu Besuch, denn dort fahren schon zwei Fähren mit mtu-Gasmotoren. „Die guten Erfahrungen der Kollegen dort haben uns motiviert, unser System aufzubauen“, so Ehinger. Doch wie funktioniert das System im Detail?
Das mtu-Gas-Antriebssystem im Detail
Da ist zunächst der Kraftstofftank: Zwei davon gibt es an Bord, für jeden Motor einen. Beide sind weiß, rund und sieben Meter lang. Zu erreichen sind sie über eine Schleuse und auch nur, wenn man mit einem Gas-Messgerät ausgestattet ist. Sicher ist sicher. In diesen beiden Tanks werden je 18 Kubikmeter LNG gebunkert – genug, um die Fähre eine Woche lang 24 Stunden am Tag zu fahren. Das LNG wird auf minus 160 Grad Celsius runtergekühlt, damit es flüssig bleibt.