Die Energiewende ist wie ein gigantisches Puzzle, bestehend aus vielen tausend Teilen. Alle Teile – seien es Windräder, Stromtrassen oder Reserve-Kraftwerke – müssen ineinander fassen. Vom Puzzleteil „Konverterplattformen“ spricht kaum jemand, doch es ist ein ganz entscheidendes im Energiewende-Puzzle. Denn ohne Konverterplattformen wären die Windräder der riesigen Offshore-Windparks nutzlos. Sie wandeln die Energie, die die Windräder erzeugen so um, dass sie an Land transportiert werden kann. Ein noch kleineres, aber nicht minder wichtiges Puzzleteil auf diesen Giganten: Notstromaggregate von Rolls-Royce.
Offshore-Windparks sollen einer der Eckpfeiler der Energieversorgung in Europa werden. Die Idee hat Charme: Weit draußen auf dem Meer, wo der Wind konstant und stark weht, soll in riesigen Windparks Strom erzeugt werden. Derzeit stehen in den europäischen Gewässern Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 28, bis zum Jahr 2030 sollen es den EU-Plänen zufolge 60 Gigawatt sein und bis zum Jahr 2050 sogar 300 Gigawatt.
Konverterplattformen sind Herzstück von Offshore-Windparks
Herzstück eines jeden Windparks sind die Konverter-Plattformen. Diese sind groß wie Wohnblöcke und stecken voller Hightech. Ihre Aufgabe: Sie bündeln den Strom, der auf hoher See produziert wird und konvertieren ihn von Wechselstrom in Gleichstrom, so dass er per Kabel an Land geschickt werden kann. Denn Windturbinen erzeugen Wechselstrom. Dieser wäre aber nur mit großen Verlusten an Land zu transportieren. Daher sind gigantische Konverter notwendig. Diese bestehen aus verschiedenen Komponenten wie Transistoren, Dioden, Kondensatoren und Spulen. An Land angekommen, wird der Strom dann wieder von Gleich- in Wechselstrom konvertiert.
140 Offshore-Konverterplattformen werden in Europa laut der Stiftung Offshore Windenergie in den kommenden Jahren benötigt, um die Ausbauziele zu erreichen. Kosten pro Plattform: 2,5 Milliarden Euro. Ein teures Puzzleteil.
Kleines, aber entscheidendes Puzzleteil: Notstromaggregate von Rolls-Royce
Und auch wenn sich auf diesen Plattformen alles um Strom dreht – ein Notstromaggregat benötigen sie trotzdem. Es ist auf vielen Plattformen, die derzeit gebaut werden, ein mtu-Aggregat von Rolls-Royce. Sie erzeugen dann Strom auf der Plattform, wenn die Hauptstromversorgung ausfällt. Dann sorgen sie dafür, dass Steuerungs- und Überwachungssysteme weiterlaufen und die Beleuchtung und andere sicherheitskritische Systeme nicht ausfallen. Sie liefern auch Strom, damit wichtige Anlagenteile weiter gekühlt und belüftet werden, um Schäden durch Überhitzung zu vermeiden. Im Extremfall ermöglichen die Notstromaggregate das kontrollierte Herunterfahren und Wiederanlaufen der Systeme, um Schäden zu verhindern.