Deponiegas nutzen, das ohnehin anfällt
Auftraggeber ist die Shenzhen Shengshi Energy Co., Ltd. mit Sitz im Distrikt Longgang, Stadt Shenzhen. Diese hat in den vergangenen Jahren zwölf Deponie-Biogaskraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 120 Megawatt erstellen lassen, sechs weitere werden gerade gebaut. Den Strom speist das Unternehmen ins öffentliche Netz ein. Denn Deponiegas ist in China – anders als in weiten Teilen Europas – nach wie vor ein großer Markt. Zwar setzt auch die chinesische Regierung vermehrt darauf, Abfall zu trennen und wiederzuverwerten. Doch noch werden 70 Prozent des städtischen Abfalls in China auf Deponien entsorgt. „Diese Gase, die ohnehin bei der Vergärung dieses Abfalls anfallen, auch zu nutzen, ist für China ein großer Gewinn“, so Darren Ding. Ein Gewinn gleich in doppelter Hinsicht: Neben dem wirtschaftlichen Gewinn gewinnt auch die Umwelt, indem das Deponiegas nicht unkontrolliert entweicht oder abgefackelt wird. Und so arbeiten Darren Ding und seine Kollegendaran, dass noch weitere Deponiegas-Kraftwerke in China mit mtu-Blockheizkraftwerken von Rolls-Royce ausgestattet werden.
Apropros: Wie entsteht Deponiegas
Bei Abbauprozessen werden auf Mülldeponien gasförmige Stoffwechselprodukte ausgeschieden. Mikroorganismen, die den Müll zersetzen, geben unter bestimmten Sauerstoff- und Temperaturbedingungen Methan und Kohlenstoffdioxid ab. Am Ende des biochemischen Abbauprozesses entsteht ein wassergesättigtes Gasgemisch, das als Deponiegas bezeichnet wird.