Wasserstoff ermöglicht CO2-freie Containerlogistik
Die Liste der Anwendungen, die im neuen Duisburger Terminal mit Strom aus Wasserstoff laufen sollen, ist lang: Die Landstromversorgung der Schiffe gehört genauso dazu wie das Löschen, Lagern und Umschlagen der Container. Um diese Prozesse möglichst schlank zu halten, setzt der Hafenbetreiber auf einen Betrieb ohne klassische Fahrzeuge für die Containerlogistik im Terminal selbst. Stattdessen übernehmen die elektrisch betriebenen Containerbrücken das Löschen der standardisierten Metallboxen, deren Platzierung auf den Lagerflächen und die Verladung auf Bahn und Lkw.
Spannend für Rolls-Royce Power Systems ist das Projekt auch, weil das gesamte System im Betrieb wachsen wird. Sollte der Hafen vergrößert werden, können auch die mtu-Energieerzeugungssysteme schnell erweitert werden. Bei sonst üblichen zentralen Netzanschlüssen ist dies kurzfristig nicht möglich. Auch die Infrastruktur zur Versorgung des Terminals mit Wasserstoff soll wachsen. Zunächst wird dieser Energieträger in Flaschenbündel-Trailern auf der Straße angeliefert, später sollen Tankwagen auf der Schiene sowie Tankschiffe dazukommen. Mittelfristig will Duisport aber nur „grünen Wasserstoff“ über Pipelines beziehen. Das Gas soll möglichst in der Region durch Elektrolyse mit Erneuerbaren Energien wie Windkraft und Photovoltaik erzeugt werden. Aber Duisport will nicht nur Abnehmer von umweltfreundlich erzeugtem Wasserstoff sein, sondern auch Umschlagplatz für diesen Energieträger der Zukunft werden.Beacon project for ports around the globe
Leuchtturmprojekt hat Vorbildcharakter für Hafen weltweit
Für Rolls-Royce Power Systems hat das Projekt in Duisburg Vorbildcharakter auch über Binnenhäfen hinaus, sagt Armin Fürderer: „Die vernetzte Anwendung im Duisburger Hafen können wir auf Containerhäfen an der See ebenso übertragen wie auf Kreuzfahrtterminals“, erklärt der Ingenieur. Der Bedarf sei da, denn viele Häfen wollten ihre Leistungsfähigkeit erhöhen, während sich die elektrische Netzanschlusskapazität nur schwer hochskalieren lasse.