In den hochmodernen Brauanlagen erinnert nur noch der Geruch der kochenden Würze an das Bierbrauen. Sichtbar ist davon nahezu gar nichts mehr. Vier riesige Edelstahlkessel stehen in der 2002 gebauten südlichen Braustätte. „Zehn Sude à 1.000 Hektoliter setzen wir hier pro Tag an“, er-klärt Metz. Nur noch durch ein kleines Bullauge sieht man, was in den Kesseln ist: ob dort Malz eingemaischt wird oder schon der Hopfen mit der Würze kocht. Rundherum blitzblanke Edelstahlkessel und Leitungen. Der Industriebetrieb zeigt sich hier von seiner modernsten Seite. Auch Personal ist kaum zu sehen. „Zwei Brauer und ein Braumeister sind rund um die Uhr in der Braustätte, mehr Personal brauchen wir hier nicht“, ergänzt Metz. Sie haben alles im Überblick, auch die technischen Anlagen, wie das Blockheizkraftwerk von mtu Onsite Energy oder die Absorbtionskälteanlage.
Ein Bier entsteht
Lastwagen liefern das Malz an die Braustätten, wo es in Silos gelagert wird, bis es zum Brauen benötigt wird. Unsichtbar für den Beobachter, wird es in der Schrotmühle geschrotet und durch Rohre in den Maischebottich geleitet, vermischt mit Wasser wird es zur sogenannten Maische. In mehreren Stufen erhitzt, gibt die Maische ihre wichtigsten Stoffe ab. Hier entscheidet sich schon, welches Bier es werden soll, ob dunkel oder hell oder kräftig im Geschmack. „Entscheidend ist hier nicht nur die Qualität des Malzes, sondern auch des Wassers“, beschreibt Metz. Etwa zwei Stunden dauert das Maischen. Anschließend fließt das Gebräu in den Läuterbottich, wo die festen Bestandteile des Malzes von der Flüssigkeit getrennt werden. Der Rest, der sogenannte Treber, wird durch Rohre abgeleitet. Hierauf kann der Besucher einen kurzen Blick werfen, wenn der Treber auf Lkws abgefüllt wird. Dieser geht als Tierfutter in die Landwirtschaft oder wird für Brot oder Schnaps weiterverwendet. Die übrige Würze fließt durch weitere Edelstahlrohre in die Würzepfanne und wird dort mit Hopfen vermischt und etwa eineinhalb Stunden gekocht. Im Würzekühler kühlt das Gebräu ab, bevor die Hefe hinzukommt, mit deren Hilfe dann im Gärtank der Alkohol entsteht. Hat sie ihre Arbeit getan, wird die Hefe entzogen und das Bier legt im Lagertank eine Pause ein, bevor es dann zum Endspurt geht: je nach Sorte wird das Bier etwa für Pils oder ein klares Helles filtriert. Bei naturtrübem Bier entfällt das Filtrieren und es läuft in der Abfüllanlage direkt in Flaschen und Fässer.