Zusammen bilden sie ein Unternehmen, das gut funktioniert und sich immer weiterentwickelt. So entschloss sich die Familie im Jahr 2014 mit einem Blockheizkraftwerk (BHKW) selber Energie für das Gewächshaus zu erzeugen. „Das ist einfach nachhaltig“, begründet Heiko Hagdorn die Anschaffung. Das 12V 4000 GS-Aggregat von mtu Onsite Energy liefert 1.523 Kilowatt elektrische und 1.507 Kilowatt thermische Energie. Wichtig für die Hagdorns ist vor allem die Wärmeenergie, mit der sie das Gewächshaus heizen. Die wird aber nicht jeden Tag benötigt, sondern vor allem an bewölkten oder kälteren Tagen. Daher hat die Familie einen Wärmespeicher errichtet, in dem sie die Wärmeenergie des BHKWs verwahren. Somit steht sie auf Abruf immer dann bereit, wenn die Temperatur im Gewächshaus zu weit sinkt. Und was passiert mit der elektrischen Energie? „Die speisen wir ins öffentliche Stromnetz ein“, erklärt Heiko Hagdorn. Allerdings läuft das Blockheizkraftwerk nicht durchgängig, sondern immer nur dann, wenn sein Energieversorger gerade Strom benötigt. Denn nach dem Abschalten zahlreicher Atomkraftwerke und der Zunahme regenerativer Energiequellen ist die Energieversorgung in Deutschland volatiler als bisher: Weht an der Küste ein frischer Wind und scheint im ganzen Land die Sonne, laufen die regenerativen Energiequellen auf Hochtouren und Strom ist im Überfluss vorhanden. Ist aber an der Nordsee Flaute und Wolken trüben den Himmel, müssen die Energieversorger auf kleinere, dezentrale Kraftwerke wie auf das Blockheizkraftwerk von Heiko Hagdorn zurückgreifen. Über eine Schnittstelle zum BHKW der Hagdorns schaltet der Energieversorger das Blockheizkraftwerk an und ruft den Strom ab. „Da wir hier sehr flexibel sind, profitieren wir von besseren Vergütungsmodellen. Wir gehen davon aus, dass sich das BHKW in fünf bis sechs Jahren amortisiert hat, auch wenn es im Jahr nur etwa 3.000 Stunden läuft“, so Heiko Hagdorn. Doch nicht nur die Energie nutzen die Hagdorns in ihrem Gewächshaus. Auch die CO2 -Emissionen kommen dem Wachstum der Pflanzen zugute. Dafür wird das CO2 gereinigt und später genutzt, um die Pflanzen zu düngen.
„Es gibt viele Tricks und Kniffe, die man im Laufe der Zeit lernt“, erzählt Heiko Hagdorn. So ist er in den vergangenen Jahren vom Tomaten-Fan zum Züchter und jetzt auch zum Energiehändler geworden. Damit ist er den meisten Hobbygärtnern ein paar Schritte voraus. Doch eins verbindet ihn noch immer mit ihnen: Die Freude und die leuchtenden Augen, wenn er die ersten saftigen roten Tomaten erntet.