Autark oder unterstützend
Mit dem starken Ausbau der erneuerbaren Energien wächst die Herausforderung, überschüssige Energie von Photovoltaik- und Windkraftanlagen zu speichern und dann zur Verfügung zu stellen, wenn sie gebraucht wird. Gleichzeitig muss wetterbedingt schwankende Stromerzeugung ausgeglichen werden. Das können Microgrids leisten, indem eine intelligente Steuerung verschiedene Stromquellen mit Batterien verbindet. Alle Elemente werden in einem intelligenten Energiemanagement-System aneinandergekoppelt, das den Energieeinsatz optimiert. Damit stellen sie eine sichere Stromversorgung bereit und ermöglichen es, sich ganz oder teilweise unabhängig vom öffentlichen Stromnetz zu machen. „Das ist derzeit für sehr viele unterschiedliche Betreiber interessant: Entweder um einen höheren Wirkungsgrad für die erneuerbaren Energiequellen zu erreichen, oder um ein stabiles oder sogar ein autarkes Stromnetz zu haben“, erklärt Fürderer. Dies seien Stadtwerke, die bereits BHKWs und Photovoltaik-Anlagen betreiben, große landwirtschaftliche Betriebe, die Biogas-Anlagen im Betrieb haben und ebenfalls Sonne und Wind für sich nutzen, oder eben Unternehmen, die unabhängig vom öffentlichen Stromnetz sein wollen.
Individuelle Microgrid-Emulationen aus dem mtu-Validierungscenter
Egal ob Kunden bestehende Anlagen haben und diese besser nutzen und vernetzen wollen, oder ob ein komplett neues Microgrid, angepasst an die örtlichen Gegebenheiten, entstehen soll: „Im Validierungscenter konfigurieren wir Microgrids unterschiedlichster Größe, Kapazität und Ausführung für Kunden und demonstrieren deren spätere Funktionsweise – auch abhängig von den Wind- und Sonnenverhältnissen an dem Ort, an dem das Microgrid aufgebaut werden soll“, erklärt Armin Fürderer. Es ist keine Computersimulation, sondern die aufwendigen Komponenten stellen das individuell konfigurierte Microgrid realitätsnah nach.
Das Validation-Center spiegelt das umfangreiche Lieferprogramm für mtu-Microgrids wider. Dazu gehören beispielsweise Batteriecontainer von 50 Kilowattstunden Kapazität - das genügt für etwa 50 Maschinenwäschen - bis zu Batteriecontainer mit zwei Megawattstunden Speichervermögen – das entspricht dem Jahresstrombedarf eines Ein-Personen-Haushalts. „Die Kapazität eines Microgrids ist fast beliebig skalierbar, indem beispielsweise mehrere Batteriecontainer, größere Photovoltaikanlagen, die Kombination mit Windkraftanlagen sowie größere oder mehrere Stromgeneratoren verwendet werden“, ergänzt Fürderer.