Rolls-Royce arbeitet mit Technologiepartnern an hocheffizientem Wasserstoffmotor für die stationäre Energieversorgung
Veröffentlicht am 24 Juni 2024
- H2-Verbrennungsmotoren werden eine Schlüsselrolle bei der Energiewende spielen
- Verbund entwickelt erstmalig Konzept für hocheffizienten Prototyp
- Mit grünem Wasserstoff CO2-neutral Strom und Wärme erzeugen
Rolls-Royce hat im Konsortium mit fünf Unternehmen und Forschungsstellen begonnen, die notwendigen Technologien für hocheffiziente Wasserstoffverbrennungsmotoren als Antrieb für Blockheizkraftwerke (BHKW) zu entwickeln. Im Rahmen des öffentlich geförderten Projekts Phoenix (Performance Hydrogen Engine for Industrial and X) soll bei einem Wasserstoffmotor erstmals die gleiche elektrische und thermische Energie (Leistungsdichte und Wirkungsgrad) erzeugt werden wie bei aktuell verfügbaren Erdgas-BHKWs im größeren Leistungsbereich (bis 2,5 MW). Durch die Nutzung von grünem Wasserstoff als Kraftstoff ist ein CO2-neutraler Betrieb der stationären Energieanlagen möglich. Für diese Innovationen wird das Projekt vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit einer Gesamtsumme von fast fünf Millionen Euro gefördert.
„Wir sind überzeugt davon, dass Verbrennungsmotoren ein wesentlicher Baustein für eine zuverlässige Energieversorgung in der Energiewende bleiben. Mit nachhaltigen Kraftstoffen machen wir sie klimafreundlich. Darum setzen wir bei Rolls-Royce auf die Entwicklung von Wasserstoffmotoren der nächsten Generation. Das Konsortium im Projekt Phoenix mit seinem gebündelten Fachwissen ist ein Garant für das Gelingen dieser großen technischen Herausforderung“, sagt Dr. Jörg Stratmann, CEO von Rolls-Royce Power Systems.
Rolls-Royce hat bereits einen Gasmotor weiterentwickelt, der mit Wasserstoff betrieben werden kann, doch im Rahmen des Phoenix-Projekts soll die Technologie für einen noch effizienteren Wasserstoffmotor der nächsten Generation entwickelt werden. Wasserstoff ist einer von mehreren alternativen Kraftstoffen, die Rolls-Royce einsetzt, um sein Motorenportfolio nachhaltiger zu gestalten. Rolls-Royce hat bereits den Großteil seiner Dieselmotoren für alternative Kraftstoffe wie hydriertes Pflanzenöl (HVO) und E-Fuels freigegeben und arbeitet an der Entwicklung von Methanolmotoren für Schiffe.
Die Beteiligten des Phoenix-Projekts entwickeln die notwendigen Komponenten für den hocheffizienten Wasserstoffmotor wie das Einblasesystem, die Kolbengruppe und das Zündsystem, ebenso wie einen ganz neuen Schmierstoff speziell für die Verbrennung von Wasserstoff. Die Partner sind: Rolls-Royce als Verbundkoordinator, der Lehrstuhl für nachhaltige mobile Antriebssysteme der TU München, der MAHLE Konzern, die FUCHS LUBRICANTS GERMANY GmbH, die deutsche Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) sowie der Bosch-Geschäftsbereich Large Engine, der als Kooperationspartner die Phoenix-Projektpartner unterstützt.
Das Verbundvorhaben ist auf drei Jahre angesetzt. Bis dahin wird ein Technologiekonzept entwickelt, das eine ausreichende Reife für den Einsatz in einem Prototypen-Vollmotor hat.
H2-Kraftwerke folgen Erd- und Biogasanlagen als Rückgrat für die Energiewende
Im Zuge des Ausbaus erneuerbarer Energien hat die deutsche Bundesregierung sich mit der Kraftwerksstrategie für den Bau von weiteren Gaskraftwerken entschieden und will diese fördern. Gerade kleinere, dezentrale Gasmotorenanlagen können die, je nach Wetterlage schwankende Einspeisung von Wind- und Solarstrom ins Netz, besonders flexibel ausgleichen. Um den CO2-Ausstoß dabei zu verringern, werden derzeit Biogasaggregate und vereinzelt erste für Wasserstoff umgebaute Gasmotoren eingesetzt. „Sobald die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff in großem Maßstab sichergestellt ist, wird die im Projekt Phoenix geförderte Technologie der hocheffizienten Wasserstoffblockheizkraftwerke reif sein für ihren Einsatz“, erklärt Tobias Ostermaier, President der Geschäftseinheit Stationary Power Solutions bei Rolls-Royce Power Systems.
Über Rolls-Royce Holdings plc
- Rolls-Royce entwickelt und liefert komplexe Energie- und Antriebslösungen für sicherheitsrelevante Anwendungen zu Land, zu Wasser und in der Luft. Unsere Produkte und Dienstleistungen versetzen unsere Kunden in die Lage, Menschen, Gesellschaften, Kulturen und Volkswirtschaften miteinander zu verbinden. Sie decken den wachsenden Bedarf an Energie in verschiedensten Industriezweigen und ermöglichen es Regierungen, ihre Streitkräfte mit den notwendigen Technologien auszustatten, um ihre Bürger zu schützen.
- Rolls-Royce ist in 48 Ländern vertreten und hat Kunden in mehr als 150 Ländern, darunter über 250 zivile Großtriebwerkskunden, 160 Streitkräfte und Marinekunden sowie rund 40.000 aktive Power Systems-Kunden. Wir haben uns verpflichtet, bis 2050 ein Netto-Null-Emissions-Unternehmen zu werden und unterstützen unsere Kunden dabei, dasselbe zu erreichen.
- Der zugrunde liegende Jahresumsatz lag 2023 bei 15,4 Milliarden Pfund, der zugrunde liegende Betriebsgewinn bei 1,6 Milliarden Pfund und der freie Cash Flow bei 1,3 Milliarden Pfund.
- Rolls-Royce Holdings plc ist ein börsennotiertes Unternehmen (LSE: RR., ADR: RYCEY, LEI: 213800EC7997ZBLZJH69).
- Rolls-Royce Power Systems mit Hauptsitz in Friedrichshafen beschäftigt mehr als 10.500 Mitarbeiter. Unter der Marke mtu vertreibt das Unternehmen schnelllaufende Motoren und Antriebssysteme für Schiffe, schwere Land- und Schienenfahrzeuge, militärische Fahrzeuge sowie für die Öl- und Gasindustrie. Zum Portfolio gehören außerdem Diesel- und Gassysteme und Batteriecontainer für sicherheitskritische Anwendungen, zur Dauerstromerzeugung, für Kraft-Wärme-Kopplung und für Microgrids. Mit klimafreundlichen Technologien trägt Rolls-Royce Power Systems dazu bei, die Energiewende voranzutreiben.
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