From Bridge to Propeller: Rolls-Royce und die Azimut Benetti-Gruppe kooperieren bei mtu-Antriebssystemen für Yachten

• Vierjähriges Partnerschafts- und Rahmenabkommen zur Zusammenarbeit unterzeichnet
• Italienische Werftengruppe setzt verstärkt auf mtu-Antriebe
• Jetzt auch Antriebe für Serienyachten unter 30 Metern Länge
• Stärkste integrierte Motor-Pod-Kombination auf dem Yachtmarkt: Einbaufertiger Antriebsstrang mit mtu-Motoren, ZF-Pod-Antrieben und mtu NautIQ-Schiffsautomation für Yachtlinie Azimut „Grande“ um 15 Prozent effizienter im Vergleich zu herkömmlichem Antrieb

Rolls-Royce und die italienische Azimut Benetti-Gruppe, der weltweit führende Hersteller von Yachten über 24 Meter Länge, werden künftig bei Yachtantrieben enger zusammenarbeiten. Beide Unternehmen haben eine Partnerschaft sowie ein vier Jahre laufendes Rahmenabkommen über mtu-Dieselmotoren für Yachten der Marken Azimut und Benetti sowie die Einführung von integrierten mtu-Antriebssystemen für die Azimut-Yachtenserie „Grande“ bis zu 30 Metern Länge vereinbart. Die neuen Modelle der Azimut-Yachtserie „Grande“ werden in naher Zukunft mit kompletten, einbaufertigen und besonders effizienten Antriebssystemen ausgerüstet sein, bestehend aus mtu-Baureihe-2000-Motoren, ZF-Pod-Antrieben sowie mtu-NautIQ-Schiffsautomation. Die Kooperation beinhaltet ebenfalls ein breites Serviceangebot. Des Weiteren erfolgen vertiefende Gespräche über die Lieferung von integrierten Brückenlösungen für Modelle der Yachtbaureihe Azimut Grande.

„Das ist ein Riesenerfolg für unsere Yacht-Strategie ‘From Bridge to Propeller‘, die wir im September 2023 beim Yachting Festival in Cannes vorgestellt haben“, sagt Denise Kurtulus, Senior Vice President Global Marine bei der Rolls-Royce-Division Power Systems. „Seither ist dieses Angebot in der Yachtindustrie auf großes Interesse gestoßen, insbesondere bei Werften für Serienyachten. Wir bauen damit nicht nur unsere Position als Premium-Lieferant für die Yachtindustrie aus, sondern überzeugen als Systempartner für unsere Kunden. Und mit der Komplettlösung für die Azimut-Modelle Grande 26 und Grande 30 sind wir nun auch in der Yachtenklasse unter 30 Metern Länge vertreten.“

„Die Azimut Benetti-Gruppe ist ein Pionier in der Anwendung der Pod-Antriebstechnologie und glaubt von Anfang an an diese Technologie. Heute investieren wir weiter in diese Lösung, auch durch die Zusammenarbeit mit Unternehmen wie Rolls-Royce mit seinen mtu-Antriebslösungen, einer Referenz im Segment der großen Boote. Zu diesem Marktzeitpunkt sind wir der Ansicht, dass es strategisch besonders sinnvoll ist, zusammenzuarbeiten, um unseren anspruchsvollen Kunden der Grande-Baureihe noch mehr technologische Möglichkeiten zu bieten, verbunden mit den großen Vorteilen, die sie in Bezug auf Effizienz und Layout bieten“, sagt Marco Valle, CEO der Azimut Benetti-Gruppe.

Im Schiffsbetrieb spielt die integrierte Pod-Antriebslösung ihre Vorteile aus: Mit einer 15 Prozent höheren Effizienz gegenüber herkömmlichen Antrieben können Yachten mit entsprechend weniger Kohlendioxid-Emissionen betrieben werden oder bei gleichem Treibstoffverbrauch schneller fahren. Zudem macht der schwenkbare Pod die Yachten besser manövrierfähig und sorgt für geringere Vibrationen im Antriebsstrang. Durch den zusätzlichen Einbau eines Elektromotors am Pod besteht die Möglichkeit, ihn zum Hybridantrieb aufzurüsten, um die Yacht beispielsweise in Häfen elektrisch zu fahren oder dynamisch die Position zu halten.

Verfügbar sind mehrere Konfigurationen mit Leistungen von 1.015 bis 1.472 Kilowatt – die stärkste Motor-Pod-Kombination im Yachtmarkt. Die neue „Azimut Grande 30M“ erhält mtu-Motoren des Typs 12V2000M96 mit 1342 kW Leistung und ZF-Pod-Antriebe der neuen, leistungsstärkeren Variante 4900. „Die Schiffsautomation mtu NautIQ Blue Vision NG, zusammen mit einer ZF-Steuerung, überwacht und steuert sämtliche Funktionen des Antriebsstrangs.“

Des Weiteren wird die Azimut Benetti-Gruppe ihre Yachten künftig vermehrt auch mit mtu-Antriebssystemen von Rolls-Royce ausstatten, bestehend aus mtu-Dieselmotoren, Getrieben und Automation.

Alessandro Rossi, Produktleiter der Azimut Benetti-Gruppe, sagt: „Diese Vereinbarung zur Entwicklung neuer technischer Lösungen zusammen mit Rolls-Royce, bestehend aus mtu-Motoren, ZF-Pods und mtu-NautIQ-Automatisierung, ist ein wichtiger Schritt in unserer Strategie der kontinuierlichen Innovation, die sich darauf konzentriert, visionäre Lösungen anzubieten und die Umweltverträglichkeit zu verbessern. In der neuen ‚Grande 30M‘ wird die kompakte Antriebsanlage die Möglichkeit bieten, ein unübertroffenes Layout mit Räumen, die man so nicht erwarten würde, auf drei Decks zu verwirklichen. Gleichzeitig stimmen die technischen Eigenschaften des Pods perfekt mit unseren Schlüsselanforderungen für emissionsarme Yachten überein, die auf einer erheblichen Antriebseffizienz, Gewichtsreduzierung und innovativer Schiffsarchitektur basieren.“

„Unser langfristig angelegtes, kundennahes Konzept, unsere Yachtkunden mit dem Yacht Competence Center in La Spezia zu betreuen, trägt Früchte“, sagt Gianluca Bononi, Geschäftsführer der italienischen Tochtergesellschaft Rolls-Royce Solutions Italia. Die integrierten Systeme mit perfekt aufeinander abgestimmten Komponenten sind das Ergebnis der intensiven Zusammenarbeit mit den Konstruktionsbüros und Werften, deren Anforderungen, Wünsche und Vorstellungen unmittelbar in die Entwicklungsarbeit eingehen. Zum mtu-Gesamtpaket für Yachtwerften, Eigner und Mannschaft gehören ferner umfangreiche Service-Angebote über das globale mtu-Netzwerk von Rolls-Royce Power Systems von der Garantieverlängerung bis zum Premium Yacht Service.

Noch in diesem Jahr wird Rolls-Royce das erste mtu-Antriebspaket bereitstellen, damit Azimut die ersten Yachten seiner Erfolgsbaureihe Grande bereits ab 2025 mit dem mtu-Antriebsstrang ausliefern kann.

„Wir sind überzeugt davon, dass dieses Abkommen nicht nur die Basis einer erfolgreichen Partnerschaft sein wird. Vielmehr sehen wir auf Grund der technologischen Expertise aller Beteiligten großes Potenzial bei der Entwicklung der Yachtmodelle der Zukunft“, so Gianluca Bononi.