Meilenstein in Richtung Klimaneutralität: mtu-Stromaggregate von Rolls-Royce für nachhaltigen HVO-Kraftstoff freigegeben
Veröffentlicht am 11 Mai 2022
- mtu-Baureihen 1600 und 4000 in Gensets dürfen EN15940-Kraftstoffe verwenden
- Bis zu 90 % CO2-Einsparung (Well-to-Wheel) durch Betrieb mit HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) möglich
- Überzeugende Performance ohne Anpassungen der Motoren und Systeme
Rolls-Royce geht mit der Zulassung der mtu-Dieselmotoren der Baureihen 4000 und 1600 für den Einsatz mit nachhaltigen Kraftstoffen in der Energieversorgung jetzt einen wichtigen Schritt voran, um die 2021 gesetzten Ziele auf dem Weg Richtung Klimaneutralität zu erreichen.
Nach erfolgreichen Tests auf dem Prüfstand und im Feld hat der Geschäftsbereich Power Systems von Rolls-Royce seine Stromaggregate der Baureihen 1600 und 4000 für die synthetischen Diesel-Kraftstoffe der Norm EN15940 freigegeben. Zu diesen Kraftstoffen gehören außer GtL (Gas to Liquid) und CtL (Coal to Liquid) die nachhaltigen Kraftstoffe BtL (Biomass to Liquid), HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) und PtL (Power to Liquid) wie E-Diesel. Sie alle können herkömmlichen Dieselkraftstoff ersetzen, der aus fossilem Erdöl hergestellt ist. „Insbesondere an HVO besteht jetzt bereits großes Interesse bei vielen Kunden in der Energiewirtschaft und bei Rechenzentren, die ihren CO2-Fußabdruck verbessern wollen“, erklärt Tobias Ostermaier, President der Geschäftseinheit Stationary Power Solutions bei Rolls-Royce Power Systems. „Die Ergebnisse der Pilotkunden zeigen eine deutliche Reduzierung der Treibhausgase, der Stickstoffoxid- und Partikel-Emissionen durch die Verwendung von HVO anstatt fossilem Diesel in ihren Stromaggregaten ohne signifikante Reduktion der Leistung“.
HVO-Einsatz verringert CO2-, Stickoxid- und Partikel-Emissionen deutlich
Für HVO können als Basismaterial Abfälle von pflanzlichen und tierischen Fetten und gebrauchte Pflanzenöle verwendet werden, die mittels katalytischer Reaktion unter Zugabe von Wasserstoff in Kohlenwasserstoffe umgewandelt werden. Durch diesen Prozess werden die Fette und Pflanzenöle in ihren Eigenschaften an Dieselkraftstoff angepasst und können ihn als Beimischung ergänzen oder vollständig ersetzen. Die Vorteile von HVO sind eine saubere Verbrennung mit einer Reduzierung des Partikel-Ausstoßes um bis zu 80 Prozent, der Stickstoffoxid-Emissionen um durchschnittlich acht Prozent und (je nach Herstellungsprozess und Ausgangsmaterial) des CO2-Ausstoßes um bis zu 90 Prozent gegenüber fossilem Diesel. Da HVO-Kraftstoff aus nachwachsenden Rohstoffen produziert wird, entstehen durch seine Produktion, seinen Transport und seine Verbrennung nur etwa so viele Treibhausgase, wie beim Wachstum der Biomasse durch die Pflanzen aufgenommen wurde.
Performance überzeugt ohne Anpassungen an Motoren und Systemen
Die Tests bestätigten, dass mtu-Motoren bei Verwendung von HVO im Vergleich zu Diesel eine ebenso herausragende Performance zeigen – bei maximaler Leistung, Lastannahme und beim Kraftstoffverbrauch. HVO ist ein Drop-in-Kraftstoff, das heißt, für seinen Einsatz kann die bisherige Infrastruktur der Dieselanlage unverändert genutzt werden, es sind keinerlei Motor-Hard- oder Softwareanpassungen nötig. Dieser synthetische Kraftstoff ist deutlich länger haltbar als Biodiesel, was es noch interessanter für Notstromanlagen-Betreiber macht.
Ziel: Bis 2030 mit neuen Kraftstoffen und mtu-Technologien 35 % Treibhausgas einsparen
Rolls-Royce hatte Mitte des Jahres 2021 im Rahmen seines Nachhaltigkeitsprogramms bekannt gegeben, das Produktportfolio neu auszurichten, sodass bis 2030 mit neuen Kraftstoffen und mtu-Technologien 35 Prozent Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zu 2019 eingespart werden können. Das Unternehmen betreibt inzwischen bereits erfolgreich ein mtu-Brennstoffzellensystem, hat einen klaren Fahrplan für die Einführung von Wasserstoffmotoren aufgestellt und gibt jetzt nach und nach weitere Motoren für verschiedene Anwendungen für nachhaltige Kraftstoffe frei.
Detaillierte Ergebnisse der HVO-Tests mit der mtu-Baureihe 4000 finden Sie in unserem White Paper: HVO Fuel proven to be effective for Diesel Generator Sets (mtu-solutions.com)
Erfahren Sie mehr über nachhaltige mtu-Lösungen auf unserer Website:
Nachhaltige Lösungen (mtu-solutions.com)
Über Rolls-Royce Holdings plc
- Rolls-Royce ist Vorreiter bei Antriebs- und Energielösungen, die die Gesellschaft verbinden, antreiben und schützen. Wir haben uns verpflichtet, bis 2030 Klimaneutralität in unserem Betrieb zu erreichen (ohne Produkttests) und sind der UN-Kampagne Race to Zero im Jahr 2020 beigetreten. Damit bekräftigen wir unser Bestreben, eine grundlegende Rolle dabei zu spielen, dass die Bereiche, in denen wir tätig sind, bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden.
- Rolls-Royce Power Systems mit Hauptsitz in Friedrichshafen beschäftigt rund 9.000 Mitarbeiter. Unter der Marke mtu vertreibt das Unternehmen schnelllaufende Motoren und Antriebssysteme für Schiffe, Energieerzeugung, schwere Land- und Schienenfahrzeuge, militärische Fahrzeuge sowie für die Öl- und Gasindustrie sowie Diesel- und Gassysteme und Batteriecontainer für sicherheitskritische Anwendungen, zur Dauerstromerzeugung, für Kraft-Wärme-Kopplung und für Microgrids und beschäftigt sich intensiv mit der Entwicklung klimaneutraler Lösungen.
- Rolls-Royce hat Kunden in mehr als 150 Ländern, darunter mehr als 400 Flug- und Leasinggesellschaften, 160 Streitkräfte und Seestreitkräfte, sowie mehr als 5.000 Energie- und Kernenergiekunden.
- Der bereinigte Jahresumsatz 2021 betrug 10,95 Milliarden britische Pfund, der bereinigte operative Gewinn lag bei 414 Millionen Pfund und wir investierten 1,18 Milliarden britische Pfund in Forschung und Entwicklung. Rolls-Royce unterstützt ein weltweites Netzwerk von 28 universitären Technologie-Centern, durch die Rolls-Royce-Ingenieure unmittelbar an wissenschaftlicher Spitzenforschung teilhaben.
- Rolls-Royce Holdings plc ist ein börsennotiertes Unternehmen (LSE:RR., ADR: RYCEY, LEI: 213800EC7997ZBLZJH69).
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