Rolls-Royce setzt auf Methanol als Kraftstoff für die klimafreundliche Schifffahrt
Veröffentlicht am 22 Dezember 2021
- Rolls-Royce Power Systems will Standards bei schnelllaufenden Methanol-Motoren für die Schifffahrt setzen
- Neue Motoren auf Basis bewährter mtu-Technologien
- Methanol und synthetischer Diesel als Schlüsselkraftstoffe der Zukunft für klimafreundlichen Motorenbetrieb
- Brennstoffzelle weitere Option auf dem Weg zum klimaneutralen Schiffsbetrieb
Rolls-Royce setzt auf Methanol als Kraftstoff für die klimafreundliche Schifffahrt: Der Rolls-Royce-Geschäftsbereich Power Systems arbeitet derzeit an mtu-Motoren für die Verwendung mit Methanol. Die neuen schnelllaufenden Viertaktmotoren, die auf bewährten mtu-Technologien beruhen, sollen Kunden möglichst schnell zum Einsatz in kommerziellen Schiffen und Yachten zur Verfügung stehen.
Denise Kurtulus, Vice President Global Marine bei Rolls-Royce Power Systems, sagte: „Mit der Neuentwicklung von mtu-Methanol-Motoren wollen wir als Pioniere in der Schifffahrtsbranche vorangehen. Wir bekennen uns klar zu Methanol als Kraftstoff für die grüne Schifffahrt und wollen damit Standards setzen und Planungssicherheit für unsere Kunden schaffen. Wir müssen dringend gemeinsam konkrete Lösungen schaffen, um die Klimaziele zu erreichen.“
Für die Bemühungen von Rolls-Royce, die Schifffahrt klimafreundlicher und schließlich klimaneutral zu gestalten, bietet Methanol eine Reihe von Vorzügen: Der Kraftstoff kann CO2-neutral im sogenannten Power-to-X-Prozess hergestellt werden, bei dem CO2 aus der Luft gebunden wird. Die Energiedichte von Methanol ist im Vergleich zu anderen nachhaltigen Kraftstoffen hoch und es lässt sich dank seines flüssigen Zustands bei Umgebungstemperaturen einfach lagern und tanken – vorhandene Infrastruktur kann in vielen Fällen weiter genutzt werden. Im Gegensatz zu Ammoniak ist Methanol nicht hoch toxisch und umweltverträglich. Die Verbrennung von Methanol in einem reinen Methanol-Motor kann klimaneutral mit deutlich reduzierten Stickoxid-Emissionen erfolgen, somit kann auf eine komplexe SCR-Abgasnachbehandlung verzichtet werden. Methanol-Tanks können im Schiff flexibel angeordnet werden und erfordern deutlich geringere Sicherheitsmaßnahmen im Vergleich zu Wasserstoff oder Ammoniak. Neben den Sicherheitsaspekten und der geringeren Komplexität sind die niedrigeren Investitionskosten für Nutzer ein weiterer Vorteil des Methanol-Tanksystems.
Ein weiterer Vorzug von Methanol ist, dass es nicht nur nach dem Diesel- und Otto-Prinzip in Verbrennungsmotoren genutzt werden kann, sondern auch in Verbindung mit emissionsfreien Brennstoffzellen: Mithilfe eines Reformers kann aus Methanol Wasserstoff erzeugt werden, der dann in Brennstoffzellen zur Stromerzeugung dienen kann. Dies ist vor allem für die Verwendung auf Schiffen attraktiv, die nicht über ausreichend Platz für Wasserstofftanks verfügen.
Rolls-Royce geht in der Marine-Anwendung als Pionier mit nachhaltigen Lösungen von der Brücke bis zum Propeller voran. Das Unternehmen wird ab dem Jahr 2023 seine 2000er- und 4000er-mtu-Motorenbaureihen der nächsten Generation für nachhaltige Kraftstoffe wie synthetischen Diesel (Biokraftstoffe der zweiten Generation oder E-Diesel) freigeben und somit in fast allen Anwendungen einen klimaneutralen Betrieb ermöglichen. Zusätzlich zur Nutzung nachhaltiger Kraftstoffe baut das Unternehmen auch auf neue Technologien wie CO2-freie Brennstoffzellensysteme. Smart-ship-Lösungen, die den teil- und vollautonomen Betrieb von Schiffen ermöglichen, sollen ebenfalls helfen, CO2-Emissionen zu verringern.
Die Methanol-Initiative und die weiteren genannten Entwicklungen sind Teil des Nachhaltigkeitsprogramms „Net Zero at Power Systems“ von Rolls-Royce Power Systems, mit dem das Unternehmen konkrete Schritte hin zu klimaneutralen Lösungen für alle seine Anwendungen unternimmt. Dabei setzt das Unternehmen auf mehrere Technologieansätze. Daniel Chatterjee, Director Technology Management & Regulatory Affairs bei Rolls-Royce Power Systems, erklärt: „Es wird auf dem Weg zur Klimaneutralität nicht die eine Technologie und den einen Kraftstoff geben, die für alle Einsätze die beste Lösung sind. Vielmehr wird es ein Nebeneinander verschiedener Antriebstechnologien und Kraftstoffe geben. So wird Wasserstoff, der in einer Brennstoffzelle oder auch in einem Verbrennungsmotor in Energie umgewandelt wird, für uns und unsere Kunden ebenso ein Thema sein wie E-Methanol, E-Methan, E-Diesel oder E-Ammoniak.“
Über Rolls-Royce Holdings plc
- Rolls-Royce ist Vorreiter bei Antriebs- und Energielösungen, die die Gesellschaft verbinden, antreiben und schützen. Wir haben uns verpflichtet, bis 2030 Klimaneutralität in unserem Betrieb zu erreichen. Wir sind der UN-Kampagne Race to Zero im Jahr 2020 beigetreten und haben uns verpflichtet sicherzustellen, dass unsere neuen Produkte bis 2030 und alle unsere Produkte bis 2050 klimaneutral betrieben werden können.
- Rolls-Royce Power Systems mit Hauptsitz in Friedrichshafen beschäftigt rund 9.000 Mitarbeiter. Unter der Marke mtu vertreibt das Unternehmen schnelllaufende Motoren und Antriebssysteme für Schiffe, Energieerzeugung, schwere Land- und Schienenfahrzeuge, militärische Fahrzeuge sowie für die Öl- und Gasindustrie sowie Diesel- und Gassysteme und Batteriecontainer für sicherheitskritische Anwendungen, zur Dauerstromerzeugung, für Kraft-Wärme-Kopplung und für Microgrids.
- Rolls-Royce hat Kunden in mehr als 150 Ländern, darunter mehr als 400 Flug- und Leasinggesellschaften, 160 Streitkräfte und Seestreitkräfte, sowie mehr als 5.000 Energie- und Kernenergiekunden.
- Der Jahresumsatz 2020 betrug 11,76 Milliarden britische Pfund und wir investierten 1,25 Milliarden britische Pfund in Forschung und Entwicklung. Das Unternehmen unterstützt ein weltweites Netzwerk von 28 universitären Technologie-Centern, durch die Rolls-Royce-Ingenieure unmittelbar an wissenschaftlicher Spitzenforschung teilhaben.
- Rolls-Royce Holdings plc ist ein börsennotiertes Unternehmen (LSE:RR., ADR: RYCEY, LEI: 213800EC7997ZBLZJH69).
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