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ROLLS-ROYCE UND STADTWERKE KONSTANZ KOOPERIEREN BEI mtu-GASANTRIEB FÜR NEUE FÄHRE

Veröffentlicht am 10 Dezember 2015

Rolls-Royce und die Stadtwerke Konstanz haben sich zusammengeschlossen, um einen Flüssigerdgas-Antrieb (LNG), der auf mtu-Motoren basiert, für eine neue Bodenseefähre zu entwickeln.

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  • mtu entwickelt Gasantrieb für neue Bodenseefähre der Stadtwerke Konstanz
  • Gasmotor bietet geringen Schadstoffausstoß und verbesserte   Wirtschaftlichkeit
  • mtu und Stadtwerke Konstanz arbeiten seit über 35 Jahren erfolgreich zusammen

FRIEDRICHSHAFEN/KONSTANZ – Rolls-Royce und die Stadtwerke Konstanz haben sich zusammengeschlossen, um einen Flüssigerdgas-Antrieb (LNG), der auf mtu-Motoren basiert, für eine neue Bodenseefähre zu entwickeln. Es wird beabsichtigt, das neue Flottenmitglied der Stadtwerke Konstanz ab 2019 im Gasbetrieb zwischen den beiden Bodenseestädten Konstanz und Meersburg zu fahren. Die neue Fähre wird eine der ersten in Europa sein, die von einem schnelllaufenden reinen Gasmotor angetrieben wird. Sie zeichnet sich aus, durch geringen Schadstoffausstoß und verbesserte Wirtschaftlichkeit bei gleichzeitig gewohnt hoher Leistung. Die Marke mtu ist Teil von Rolls-Royce Power Systems innerhalb der Division Land & Sea von Rolls-Royce.

Dr. Norbert Reuter, Geschäftsführer der Stadtwerke Konstanz GmbH sagte anlässlich der Bekanntgabe der Kooperation am 10. Dezember 2015 in Konstanz: „Wir freuen uns darüber, dass unser langjähriger Partner mtu für unsere neue Fähre einen Erdgasantrieb entwickelt. Ausschlaggebend für diesen Schritt in eine neue Antriebswelt unserer Flotte sind die besondere Umweltfreundlichkeit der Gasmotoren sowie die Möglichkeit, Kraftstoffkosten einzusparen bei Einhaltung der bisherigen Anforderungen an Leistung und Manövrierfähigkeit des Schiffes. Als Fährbetreiber auf dem Bodensee, dem größten Trinkwasserspeicher Europas, ist es uns sehr wichtig, einen sicheren und sauberen Betrieb zu gewährleisten“.

Marcus A. Wassenberg, Finanzvorstand der Rolls-Royce Power Systems AG erklärte in Konstanz: „Wir sind überzeugt davon, dass Gasmotoren als Ergänzung zu den bewährten Dieselmotoren für die Schifffahrt immer bedeutender werden. Erdgas ist ein wichtiger Kraftstoff der Zukunft. Er ist länger verfügbar, in vielen Weltregionen günstiger und hat eine bessere Umweltbilanz als Schweröl oder Diesel. Mit der Entwicklung des neuen Gasmotors und seiner Erprobung in der neuen Fähre der Stadtwerke Konstanz stellen wir uns der Herausforderung, Emissionen und Wirkungsgrade der Gasmotoren weiter zu verbessern, um auch zukünftige Emissionsanforderungen und Bedürfnisse unserer Kunden erfüllen zu können. Die Entwicklung der Gasmotoren-Technologie sowie der -Kraftstoffinfrastruktur bedarf auch der staatlichen Förderung, bis sie wirtschaftlich interessant angeboten werden kann“.

Der 8-Zylinder-Gasmotor mit einer Nennleistung von 750 Kilowatt, der ab sofort von mtu neu entwickelt wird, basiert auf den bewährten mtu-Dieselmotoren der Baureihe 4000 für Arbeitsschiffe. Das saubere Verbrennungskonzept ermöglicht die Einhaltung der IMO-III Abgasnormen ohne zusätzliche Abgasnachbehandlung. Der Gasmotor stößt im Vergleich zu einem Dieselmotor ohne Abgasnachbehandlung keinen Ruß und keine Schwefeloxide aus, 90 Prozent weniger Stickoxide und 10 Prozent weniger Treibhausgas.

Der neue 8V 4000-Gasmotor wird mit einer zylinderindividuellen Gaseinblasung, einer dynamischen Motorsteuerung und einem für den Gasbetrieb optimierten Sicherheitskonzept ergänzt. Die neue Gasbaureihe wird so entwickelt, dass sie das besondere Lastprofil der Fähre erfüllt. Die Beschleunigung wird mit der von mtu-Dieselmotoren vergleichbar sein.

Bei der Entwicklung des 8V 4000 kann mtu von den bisherigen Erfahrungen mit den stationären Gasmotoren profitieren sowie von der Entwicklungsarbeit für einen 16-Zylinder Marine-Gasmotor, der derzeit in der Entstehungsphase ist und erste Testläufe auf dem Versuchsprüfstand absolviert. Ab 2017 werden die ersten Vorserienmotoren einen von der Damen-Werft gebauten Schlepper der Reederei Svitzer antreiben. Der Rolls-Royce-Konzern, zu dem Rolls-Royce Power Systems gehört, blickt bereits auf knapp zehn Jahre Erfahrung bei der Motorisierung von Fähren mit mittelschnelllaufenden reinen Gasantrieben zurück.

Die Stadtwerke Konstanz setzen schon seit 1980 auf mtu-Motoren. Seitdem fahren die sechs Fähren 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag ausschließlich mit mtu-Motoren und transportieren rund 4,5 Millionen Fahrgäste und etwa 1,5 Millionen PKW pro Jahr.
Silke Rockenstein Pressesprecherin Fachpresse, alle Regionen
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