PRESSEMELDUNG Power Generation

Erstes Schiff mit Hochtemperatur-Brennstoffzelle zur grünen Energieversorgung in Betrieb

Veröffentlicht am 30 September 2009

Im Rahmen des FellowSHIP-Forschungsprojekts (Fuel Cells for Low Emission Ships) ist im September erstmals eine Hochtemperatur-Brennstoffzelle an Bord eines Schiffes in Betrieb gegangen. Das HotModule von der Tognum-Tochter MTU Onsite Energy GmbH Fuel Cell Systems kommt auf dem Offshore-Versorgungsschiff „Viking Lady“ der norwegischen Reederei Eidesvik zum Einsatz, um seine Eignung für die saubere Erzeugung von Bordstrom auf Schiffen mit Hilfe von Brennstoffzellen zu erproben.

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  • Brennstoffzelle HotModule von mtu Onsite Energy ergänzt Bordstromversorgung
  • Einsatz auf dem norwegischen Offshore-Versorgungsschiff „Viking Lady“
  • Wesentliche Reduzierung von Schadstoffen beim Schiffs- und Hafenbetrieb durch umweltfreundliche Technologie

Friedrichshafen/Ottobrunn, 30. September 2009. Im Rahmen des FellowSHIP-Forschungsprojekts (Fuel Cells for Low Emission Ships) ist im September erstmals eine Hochtemperatur-Brennstoffzelle an Bord eines Schiffes in Betrieb gegangen. Das HotModule von der Tognum-Tochter MTU Onsite Energy GmbH Fuel Cell Systems kommt auf dem Offshore-Versorgungsschiff „Viking Lady“ der norwegischen Reederei Eidesvik zum Einsatz, um seine Eignung für die saubere Erzeugung von Bordstrom auf Schiffen mit Hilfe von Brennstoffzellen zu erproben. Das HotModule ist in die bestehende Bordstrom- und Energieversorgung eingebunden und deckt 320 Kilowatt des Strombedarfs. Als Brennstoff dient flüssiges Erdgas (LNG - Liquefied Natural Gas).

Das FellowSHIP-Projekt wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, die komplette Integration von Brennstoffzellen an Bord von Schiffen und Offshore-Plattformen zu erproben und kommerziell nutzbar zu machen. An diesem Projekt sind unter Leitung der Klassifikationsgesellschaft Det Norske Veritas neben mtu Onsite Energy mehrere international bekannte Firmen wie Wärtsilä Ship Design Norway, Wärtsilä Automation Norway oder Eidesvik Offshore ASA beteiligt.

Durch den Einsatz der Brennstoffzelle reduzieren sich bei diesem Projekt gesundheits- und klimaschädigende Schadstoffe signifikant: Es können jährlich 4.755 Tonnen Kohlendioxid (CO2), 33 Tonnen Schwefeldioxid (SO2) und 180 Tonnen Stickoxide (NOx) vermieden werden. Das entspricht einem vergleichbaren Schadstoffausstoß von rund 20.000 Privat-PKWs. Bei dem elektrochemischen Prozess entstehen hauptsächlich Wasser und Wärme. Besonders in sensiblen Umweltzonen, wie Küstengewässern oder stark schadstoffbelasteten Häfen, kommen diese Umweltvorteile voll zum Tragen. Da zwei Drittel des weltweiten Cargo-Verkehrs per Schiff erfolgen, ergibt sich mit der „grünen“ Brennstoffzellentechnologie ein enormes Potential zur Schadstoffreduzierung.

Der elektrische Wirkungsgrad der Schmelzkarbonat-Brennstoffzelle liegt bei knapp 50 Prozent. Einschließlich der genutzten Abwärme ergibt sich ein Gesamtwirkungsgrad von bis zu 90 Prozent. Im Laufe der nächsten Monate wird die Demonstrationsanlage auf der „Viking Lady“ unter realen Seebedingungen im Offshore-Versorgungsbetrieb getestet.
Wolfgang Boller Leiter externe Kommunikation, Pressesprecher Regional- und Wirtschaftsmedien
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