Sueskanal-Querung mit dynamischer USV

Situation

Das Suez Canal Corridor Development Project in Ägypten strebt eine effizientere Nutzung des Sueskanals an und will durch das Schaffen einer integrierten Industrie- und Logistikzone das Wirtschaftswachstum des Landes fördern. Eine schnelle und einfache Verbindung zwischen den beiden Ufern des Kanals war entscheidend für dieses Projekt. Aus diesem Grund haben die Entwickler den Bau von Straßen- und Schienentunneln an drei Orten geplant: Port Said (im Norden), Sues (im Süden) und Ismailia (auf halber Strecke zwischen den beiden anderen).

Mit einer Gesamtlänge von 5,8 km, dem tiefsten Punkt auf 53 m unter dem Meeresspiegel, einem Innendurchmesser von 11,4 m und zwei Spuren in jeder Richtung ist der zweiröhrige Ismailia-Tunnel sicherlich der eindrucksvollste Teil dieses Entwicklungsprojekts. Das gilt umso mehr, wenn man die schwierigen Umweltbedingungen wie Temperaturen bis 40 °C und große Mengen an Sand berücksichtigt.

Lösung

Für eine sichere Durchführung benötigt ein Infrastrukturprojekt wie dieses Unmengen an elektromechanischer Ausrüstung: Beleuchtung, Straßenbeschilderung, Lüftung, Kommunikation, Brandmeldung, Feuerlöschpumpenanlagen, Rauchabsaugung und einen zentralen Leitstand. Und alle diese Anlagen müssen unter jeglichen Umständen voll funktionsfähig sein, auch bei einem Netzausfall.

Deshalb entschied sich der Kunde für die Ausstattung des Tunnels mit vier dynamischen unterbrechungsfreien Stromversorgungsanlagen des früheren Unternehmens Kinolt S.A. (Lüttich, Belgien), das Rolls-Royce 2020 übernommen hat. Die Anlagen sind jetzt Teil des mtu-Portfolios von Rolls-Royce und heißen mtu Kinetic PowerPack. Zusätzlich zu der eindrucksvollen konstanten Hitzebeständigkeit der Anlagen sind die Lufteintritte des Maschinenraums mit leistungsstarken Sandfängern und Staubfiltern ausgestattet, um die riesigen Sandmengen am Standort zu bewältigen.

Ergebnis

In diesem besonderen Fall haben herkömmliche Techniken aufgrund der Distanz von rund fünf Kilometern keine ausreichend schnelle Kommunikation zwischen den beiden Kraftwerken ermöglicht. Deshalb haben wir ein spezielles Kommunikationsverfahren für die Fälle entwickelt, in denen die beiden Kraftwerke miteinander kommunizieren und Lasten teilen müssen. Wir haben an jedem Ende des Tunnels zwei parallel geschaltete Anlagen mit jeweils 2000 kVA in einem speziellen Technikgebäude installiert. Jeder Satz aus zwei Anlagen schützt eine Röhre. Wegen der Kabellänge wird die Energie im Tunnel in 22 kV gewandelt und an den Verbrauchsstellen mit Abwärtstransformatoren zurückgewandelt.