Flexible Schiffsbedienung von jedem beliebigen Standort aus
Erweitert die Möglichkeiten und reduziert die Kosten
mtu NautIQ CoOperate ist ein autonomes Schiffsnavigations- und -befehlssystem, das als Option angeboten wird. Es ermöglicht die Fernbedienung des Schiffes einschließlich aller an Bord befindlichen
Nutzlasten von außerhalb des Schiffes und bietet Überblick in allen Situationen dank Kameras, Sensoren und anderen Ausrüstungsteilen von einem zweiten Standort auf einem anderen Schiff oder an Land aus.
Autonome Selbstfahrmöglichkeiten
mtu NautIQ CoOperate besteht aus einem Onboard-Gehäuse mit flexibler Sensorintegration und einem robusten Laptop. Das System kann auch mit dem optionalen mtu NautIQ CoDirect-Beltpack eingesetzt werden, das die Fernsteuerung in einem Radius von 1000 m um das Schiff ermöglicht.
Soweit die Infrastruktur für sichere Verbindungen verfügbar ist, bietet mtu NautiQ CoOperate die Möglichkeit, viaIP-Funk-, 4G-Netzwerk- oder Satelliten-Kommunikationsverbindungen Schiffe von überall zu befehligen. Das Schiff kann sich auch selbstständig von Wegpunkt zu Wegpunkt bewegen, ein Vermessungs- oder Such- und Rettungsmuster ausführen oder den Kurs und die Geschwindigkeit des Mutterschiffs anpassen. Das System kann auch auf zeitlich begrenzte Aufgaben eingestellt werden, wie z. B. das Verweilen an einem Wegpunkt oder das Aktivieren einer Nutzlast.
Das selbststeuernde System versorgt die Fernbedienung (Remote Commander) über eine chartbasierte Benutzeroberfläche, über verfolgte Ziele, Videostream und Warnungen mit Informationen über Einsatzbereich, Telemetrie und Lage. Diese werden von Kameras, Sensoren und anderen Ausrüstungsteilen, die an Bord und außerhalb des Schiffes platziert sind, generiert. Die Daten der bordeigenen Maschinen, der Instrumente und der Nutzlast werden ebenfalls auf die Benutzeroberfläche übertragen.
Sicherere Navigation und sichererer Betrieb – manuell oder automatisch
mtu NautIQ CoOperate bietet Kollisionswarnungen und ein aktives Ausweichsystem, das die Kollisionsverhütungsregeln (COLREGs) erfüllt. Die Technologie steuert das Schiff so, dass es Zielen automatisch ausweicht – oder Fernbedienungspersonal alarmiert –, wenn Daten von Electronic Navigation Charts (ENC), Automatic Identification System (AIS), Radar und Sonar auf eine potenzielle Gefahr aufzeigen.
Der Betreiber kann jederzeit über die allgemeine Benutzeroberfläche (GUI) oder durch Übernahme des Kommandos am Steuerstand an Bord eingreifen. Beide Optionen schließen die Möglichkeit ein, das Antriebs- und das Steuersystem zu überwachen und manuell abzustimmen. Der Betreiber kann auch Daten von den Sensoren des Schiffes empfangen – Radar- und optische Bilddaten eingeschlossen -, die auf einem Laptop oder Großbildschirm angezeigt werden.
Anwendungen zur autonomen Steuerung
Die autonome Steuerung wird mit den vorhandenen Schiffssystemen und -sensoren integriert, um im Voraus geplante und dynamisch kartierte Missionen zu verwalten. Zu den Anwendungen zählen:
- Patrouillenboote
- Hydrographische Vermessungen
- Schleppschiffe
- Lotsenschiffe
- Such- und Rettungsdienst (SAR) Wache und Bereitschaft
- Aquakultur
- Fährschiffe
Beispiellösungen
Es gibt zahlreiche Anwendungen für autonome Steuerung und Kontrolle. Hier einige Beispiele.
Hydrographische Vermessungsarbeiten
Ein beispielhafter Anwendungsfall sind hydrographische Vermessungsarbeiten, bei denen ein Betreiber mtu NautIQ CoOperate einsetzt, um ein Linien- oder Gittermuster mit einem Befehlssatz auszuführen. Die Technologie erhöht die Genauigkeit der Gitterlinien bei einem geringerem Personalbedarf für die Wartung der Linien.
Das in Amsterdam ansässige hydrographische Vermessungsunternehmen Deep BV setzt diese Technologie auf einem seiner Vermessungsschiffe ein. Die Technologie warnt die Nutzer und steuert das Schiff automatisch, um Ziele zu umschiffen. Das Schiff, das in mehreren Gebieten des Wattenmeeres eingesetzt wird, wird von Mitarbeitern des Amsterdamer Büros kommandiert.
Schlepper absolviert 1000 Seemeilen lange autonome Fahrt
Erstes autonomes Hybrid-Frachtschiff in den USA
Im Jahr 2020 hat First Harvest Navigation, ein Seetransportunternehmen, das landwirtschaftliche Familienbetriebe mit städtischen und vorstädtischen Wohngebieten verbindet, das erste autonome Hybrid-Frachtschiff in den USA in Betrieb genommen, das die autonome Steuerung mit der zusätzlichen Fernsteuerung mtu NautIQ CoDirect nutzt. Die in den USA gebaute, elektrisch betriebene Captain Ben Moore war auch das erste Hybrid-Frachtschiff, das über eine ferngesteuerte Crew-Assist-Technologie verfügte und keine Emissionen freisetzte.
Die intelligenten Funktionen des Schiffes bieten First Harvest Navigation Redundanz und Flexibilität für den Schichtwechsel der Besatzung sowie die Möglichkeit, die Captain Ben Moore von der landgestützten Kontrollstation des Unternehmens aus autonom zu steuern. Neben der autonomen Steuerung und der Fernüberwachung von Schiffen leistet die Technologie auch mit der Hinderniserkennung und Kollisionsvermeidung einen Beitrag zur zusätzlichen Betriebssicherheit.